Norderstedt. Was die SPD-Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz der Landesregierung vorwirft.

Mit Empörung und Unverständnis reagiert die noch amtierende Landtagsabgeordnete und SPD Ortsvereinsvorsitzende Katrin Fedrowitz auf die Absage von Wirtschaftsminister Bernd Buchholz an eine zweite Fachschule für Erzieherinnen und Erzieher in Norderstedt. Buchholz hatte damit auf einen Offenen Brief der Norderstedter Politik mit dem dringenden Appell für die Einrichtung der Fachschule geantwortet (wir berichteten).

„Es hat sich noch keine neue Regierungskoalition in Kiel gefunden, da könnte ein Thema für ordentlich Gesprächsstoff sorgen“, sagt Fedrowitz über die parteiübergreifend getragene Forderung nach einer Erzieherfachschule in Norderstedt und eine Ausweitung der Praxisintegrierten Ausbildung am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Norderstedt.

Ohne Fachschule für Erziehende drohen weiter Personalengpässe

„Wenn die neue Landesregierung diesen Kurs hält, werden wir weiter mit Personalengpässen und Betreuungsausfall kämpfen müssen“, sagt Fedrowitz. „Man kann wieder einmal deutlich sehen, dass Herr Günther den Hamburger Rand nicht im Blick hat. Wir brauchen mehr Erzieherinnen und Erzieher für unsere Kitas und dafür attraktive Ausbildungsmöglichkeiten mit kurzen Wegen zur Berufsschule.“

Zur Fachschule in Bad Segeberg ist die Anfahrt zu lang

Aus Norderstedt dauere die Anfahrt mit Bus und Bahn nach Bad Segeberg rund eine Stunde, das sei für viele Auszubildende einfach zu lang und mache die Ausbildung uninteressant. Selbst mit dem Auto dauere die Fahrt über eine halbe Stunde, Parkplatzsuche nicht mitgerechnet. Dazu kämen dann noch hohe Ausgaben für den Fahrzeugunterhalt und Benzin. „Herr Buchholz verweist auf die kaum gestiegene Bewerberzahl. Dabei ist es doch anders herum: Wir haben wenig Nachfrage um Ausbildungsstellen, weil das Angebot für junge Menschen schlicht unattraktiv ist“, erklärt Fedrowitz.