Kreis Segeberg. An diesem Sonntag wählen die Menschen in Schleswig-Holstein einen neuen Landtag. So läuft die Wahl in der Region.

Kann die Jamaika-Koalition mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) weiterregieren? Oder gibt es im nördlichsten Bundesland einen Regierungswechsel? Rund 2,3 Millionen Wahlberechtigte wählen am heutigen Sonntag einen neuen Landtag für Schleswig-Holstein. In diesem Live-Ticker informieren wir Sie am Wahltag über aktuelle Ergebnisse, Zahlen und Anekdoten zur Landtagswahl aus dem Kreis Segeberg.

Landtagswahl: SPD-Kandidatin äußert sich enttäuscht

Katrin Fedrowitz, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende im Kreis Segeberg, sagt zu den ersten Hochrechnungen: „Es war ja zu erwarten, dass wir nicht so gut abschneiden. So ist eben Politik, mal gewinnt man, mal verliert man. Offensichtlich haben wir nicht so überzeugt auf Landesebene.“ Nun wartet die Norderstedter SPD-Politikerin, die auch Direktkandidatin im Wahlkreis 27 ist, auf die lokalen Ergebnisse.

Landtagswahl: Wahlbeteiligung am Mittag noch überschaubar

Johanna und Laura (r.) befragen Wählerinnen und Wähler für die Forschungsgruppe Wahlen.
Johanna und Laura (r.) befragen Wählerinnen und Wähler für die Forschungsgruppe Wahlen. © Christopher Herbst

Johanna und Laura sitzen im Eingangsbereich des Wahllokals 61 in Norderstedt. Hier, im Coppernicus-Gymnasium, bitten die beiden Frauen die Wählerinnen und Wähler um einen Gefallen. Jede vierte Person, so ist es üblich, kann einen Fragebogen der Forschungsgruppe Wahlen ausfüllen – freiwillig. Die Ergebnisse fließen in die ZDF-Hochrechnungen ein, die ab 18 Uhr veröffentlicht werden.

Zur Mittagszeit ist die allgemeine Wahlbeteiligung noch überschaubar. „Wir hatten jetzt etwa 400 Wählerinnen und Wähler. Das sind etwa 30 Prozent“, berichtet ein Wahlvorstand. „Es ist sehr wetterabhängig. Und es ist auch noch Muttertag. Das sind Faktoren.“ Allerdings hätten die ersten Wählerinnen und Wähler schon morgens um acht Uhr vor der Tür gestanden.

Landtagswahl: Pender oder Fedrowitz – wer schafft es direkt in den Landtag?

Vor fünf Jahren hat der Kreis Segeberg in den Überlegungen der Parteispitzen eine größere Rolle gespielt: Mit dem damaligen Norderstedter Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote war bereits im Vorfeld ein prominenter CDU-Mann als Innenminister vorgesehen – er wurde es schließlich auch. Katja Rathje-Hoffmann aus Nahe stand auf Platz drei, Axel Bernstein aus Wahlstedt auf Platz elf der CDU-Landesliste. Stefan Weber aus Henstedt-Ulzburg belegte Platz 13 der SPD-Liste. Alle kamen in den Landtag.

2022 sieht vieles anders aus, die Karten sind neu gemischt, der Kreis Segeberg scheint politisch abgehängt zu sein. Patrick Pender sprang über alle Fäden, die von den CDU-Parteispitzen intern gesponnen worden waren und siegte bei der Kandidatennominierung in Norderstedt völlig überraschend gegen Katja Rathje-Hoffmann. Die Landes-CDU reagierte zähneknirschend und setzte den 26 Jahren alten Newcomer Pender ganz nach hinten auf der Landesliste (Platz 49). Katja Rathje-Hoffmann, die intern sogar als künftige Staatssekretärin in Kiel gehandelt worden war, steht hingegen ohne Direktkandidatur auf Platz 22. Schlimmer konnte es für die CDU im Wahlkreis Norderstedt kaum kommen.

In den Landtag kann Patrick Pender also nur einziehen, wenn er in der Direktwahl gegen die Landtagsabgeordnete Katrin Fedrowitz (49) gewinnt. Sie steht auf Platz 16 der SPD-Landesliste.

Landtagswahl: Mehr als 200.000 Wahlberechtigte im Kreis Segeberg

Schleswig-Holstein wählt am Sonntag, 8. Mai, einen neuen Landtag, aber nicht nur landesweit wird es spannend: Vor allem in Norderstedt liefern sich die Kandidaten von CDU und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Patrick Pender (CDU) muss sich in der Direktwahl gegen Katrin Fedrowitz (SPD) durchsetzen, um in den Landtag einziehen zu können. Keiner von beiden ist in der Favoritenrolle, inoffizielle Prognosen deuten ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Im Kreis Segeberg und Tangstedt sind 221.118 Bewohner wahlberechtigt.

Landtagswahl: Große Beteiligung bei Briefwahl in Norderstedt

In Norderstedt haben so viele Menschen wie noch nie ihren Stimmzettel per Briefwahl abgegeben. Von 61.480 Wahlberechtigten waren es am Donnerstagnachmittag bereits etwa 13.500. „Das ist absoluter Rekord bei einer Landtagswahl“, sagt Rüdiger Müller-Baran, Leiter des Ordnungsamtes im Rathaus. Auch vor Ort im Rathaus, beim Wahlamt in der Galerie, holen Bürgerinnen und Bürger nicht nur die Briefwahlunterlagen persönlich ab, sondern geben sie auch gleich wieder ausgefüllt ab.