Bad Bramstedt. Bis zuletzt hatte es Bedenken wegen der Finanzierung des Projekts gegeben – doch nun geht es los.
„Was lange währt, wird endlich gut.“ Das waren die Worte von Bad Bramstedts Bürgermeisterin Verena Jeske anlässlich des ersten Spatenstichs zum Anbau eines Jugendcafés an das bestehende Jugendzentrum. Mehr als drei Jahre hatten sich die Planungen für das neue Gebäude hingezogen. Bis zuletzt hatte es Bedenken wegen der Finanzierung des Projekts gegeben, am Ende sogar Irritationen aufgrund der kurzfristigen Einladung zum Festakt.
Nun ist der erste Schritt vollzogen. An das Jugendzentrum, das zentral am Marktplatz Bleeck gelegen ist, wird ein barrierefreier eingeschossiger Anbau gegliedert, ein Caféraum mit Eingangsbereich, kleiner Bistro-Küche, WC und Terrassenfläche. Das alte Jugendzentrum wird in diesem Zug grundlegend renoviert. Ein Brandschutzkonzept wurde erstellt, Fluchtwege neu organisiert, Elektro- und Heizungsanlage werden in dem fast 60 Jahre alten Gebäude erneuert.
Verantwortlich für die Planung des Umbaus ist das Architekturbüro Schnack. Wie Angela Schnack darlegte, bietet die Erweiterung Chancen für eine flexible Nutzung der Räume. Eine Bühne für musikalische Darbietungen und Kleinkünstler ist geplant, laut Bürgermeisterin Jeske soll sich das Jugendcafé zu einem Mehrgenerationentreffpunkt entwickeln. Derzeit werden die Kosten für das Projekt auf circa 1,143 Millionen Euro hochgerechnet. Diese Summe wird mit etwa 666.000 Euro von verschiedenen Institutionen gefördert. Dazu gehören das Land Schleswig-Holstein, das Landesprogramm ländlicher Raum der EU, der Kreis Segeberg, die AktivRegion Holsteiner Auenland und Gudruns Kinder-Stiftung. Aus diesem Grund war auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack beim Spatenstich anwesend, die in ihrem Grußwort auf den großen Nutzen dieses Projektes hinwies. Angesichts fortschreitender Digitalisierung, der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Umbrüchen in den Ortszentren habe die Landesregierung ein Innenstadtprogramm aufgelegt. 395.000 Euro fließen aus diesem Fond allein vom Land in das Projekt.
Fördermittelanträge zu stellen sei nicht einfach, stellte die Bürgermeisterin fest. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie dabei vom Verein Holsteiner Auenland, deren Vorsitzender der ehemalige Bad Bramstedter Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach ist. Seine Mitarbeiterin Katharina Glockner lobte die „wunderbare Zusammenarbeit“ mit allen Beteiligten.
Auch ein Nutzer des Jugendzentrums kam zu Wort: Der 25-jährige Aykut Aygin dankte der Leiterin der Einrichtung, Christine Daue, für ihre Arbeit und überreichte ihr eine Blume. Christine Daue sprach von einem wichtigen Zeichen für die Jugendlichen. Sie hätten so viele Ideen, und lange sei nichts davon aufgenommen worden. „Jetzt passiert etwas!“, sagte sie. Zunächst griffen acht der an der Planung und Finanzierung Beteiligten zu den Spaten. In der Hoffnung, dass der Umbau bis zum Ende des Jahres fertiggestellt werden kann.