Norderstedt. Mehr Stellen für die Sozialarbeiter: Wie viel Geld die Stadt jetzt jedes Jahr zusätzlich ausgeben will.

Die Stadt Norderstedt will ihre Ausgaben für die Betreuung von Geflüchteten in Norderstedt deutlich um 410.000 Euro jährlich erhöhen. Das geht aus einem Antrag der Stadt für die Sitzung des Sozialausschusses am Donnerstag, 21. April, hervor. Grund dafür sind unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Krieges.

Die Stadtverwaltung hat Zuwendungsverträge für die Betreuung der Geflüchteten in den Unterkünften und in der zentralen Beratungsstelle „Interpunkt“ an der Rathausallee 72 mit der Diakonie, der Arbeiterwohlfahrt und der Caritas getroffen. Diese laufen noch bis 2023. Jedoch wurden sie noch vor dem Ausbruch des Krieges und der Flüchtlingswelle aus der Ukraine geschlossen. Die sozialen Träger und die Stadt gingen da noch von einer konstanten Belegungszahl der Unterkünfte mit etwa 1200 Geflüchteten und sechs Vollzeitstellen in der Betreuung sowie zwei Stellen für die Beratung im „Interpunkt“ aus. Die Ukraine-Krise habe alles maßgeblich verändert. „Unter Berücksichtigung der derzeitig täglichen und auch weiterhin zu erwartenden Neuaufnahmen von Flüchtlingen ist von einem Anstieg um Zweidrittel auf bis zu 2000 zu betreuende Menschen auszugehen“, teilt die Stadt in ihrem Antrag mit. Deswegen brauche es mehr Personal in der Betreuung. Für 380.000 Euro jährlich sollen vier zusätzliche Vollzeitstellen entstehen und eine weitere Vollzeitstelle im „Interpunkt“. Zusätzlich soll die Koordinationsstelle des Willkommen-Teams Norderstedt auf eine Vollzeitstelle aufgestockt werden, was weitere 30.000 Euro im Jahr kostet. „Ohne die wirklich aufopfernde und gut organisierte Unterstützung des Willkommen-Teams wäre zurzeit die tägliche Neuaufnahme der Geflüchteten durch die Mitarbeiter des Sozialamtes kaum zu bewältigen. Auch in der weiteren Betreuung der Geflüchteten ist die Arbeit des Willkommen-Teams eine unverzichtbare Ergänzung zur hauptamtlichen Betreuung“, so die Stadt.

Tätig werden die Betreuerinnen und Betreuer in den bestehenden und den neuen Unterkünften. Die Stadt hat für ukrainische Flüchtlinge ein Hotel mit 80 Zimmern angemietet, außerdem 17 Wohnungen; weiterhin würden demnächst Notunterkünfte am Aurikelstieg, an der Harckesheyde, am Kringelkrugweg und an der Lawaetzstraße fertig. Mit der bisherigen Stellenanzahl sei die Betreuung durch Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und Caritas nicht zu leisten.

Die Ergänzung um die fünf neuen und die eine aufgestockte Stelle sei unabdingbar, teilt das Sozialamt der für die Genehmigung zuständigen Kommunalpolitik mit. Das Amt möchte möglichst schnell neue Verträge mit den Trägern der Betreuung abschließen. „Eine Beendigung der aktuellen Fluchtsituation ist nicht absehbar, so dass eine Erweiterung der vorhandenen Betreuung vorerst für einen Zeitraum von zwei Jahren in jedem Fall mindestens dem Bedarf entspricht“, heißt es in der Vorlage.

Sozialausschuss Norderstedt, Do, 21.4., 18.30 Uhr, Digitale Sitzung, Übertragung für Einwohner im Sitzungsraum 1, Rathausallee 50.