Kreis Segeberg. Eine Broschüre der Landwirtschaftskammer zeigt die schönsten Ausflugstipps für das Schlemmen im Grünen

Erst ein Spaziergang – und dann schön Kaffee trinken und dazu ein ordentliches Stück hausgemachte Torte. Mit den längeren Sonnenscheinphasen und steigenden Temperaturen steigt das Bedürfnis der Menschen in der Metropolregion für Tagesausflüge zu den Hofcafés. Um ihnen eine paar Einkehrtipps zu geben, gibt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein seit Jahren eine beliebte Broschüre heraus, die einen Überblick zu den schönsten Hofcafés im Land gibt. Alle zwei Jahre wird sie überarbeitet, gerade ist die neue Ausgabe von „Gemütlich Kaffeetrinken auf dem Land“ erschienen.

Hofcafé-Klassiker im Kreis Segeberg wie das Landhaus Saggau in Ellerau werden darin ebenso vorgestellt wie junge und moderne Hofcafés, etwa das von Wiebke Büge auf dem Gärtnerhof Büge in Hartenholm. Sie wirbt mit hausgemachten Himbeer-Rosmarin-, Heidelbeer-Schmand und Schokoladen-Kirsch-Torten und einem liebevoll angerichteten Frühstück, mit frischen Kräutern verfeinert und saisonal. Im großen Außenbereich inmitten der Schaugärten der Gärtnerei kann der Gast all das genießen.

Liebevoll angerichtetes Frühstück mit vielen saisonalen Leckereien: Wiebke Büge serviert in ihrem Hofcafé in Hartenholm.
Liebevoll angerichtetes Frühstück mit vielen saisonalen Leckereien: Wiebke Büge serviert in ihrem Hofcafé in Hartenholm. © Hofcafe Büge

Die offizielle Eröffnung der diesjährigen Kaffee-und-Torten-Saison und Vorstellung der neuen Broschüre gab jetzt im Almthof in Appen. „Viele Menschen empfinden nach der langen Pandemiezeit eine Sehnsucht nach Geselligkeit und Heimeligkeit. Nach einem Geschmack wie bei Oma früher, sonntags am Kaffeetisch“, sagte Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer. Die Broschüre sei so kompakt gestaltet, dass sie in eine Handtasche oder in das Handschuhfach eines Autos passe, also immer griffbereit sei. 56 Bauernhofcafés werden aufgelistet.

Der Appener Almthof der Familie Pein gilt als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Erweiterung der landwirtschaftlichen Einnahmemöglichkeiten. Neben der konventionellen Milchviehhaltung mit heute 240 Kühen entwickelte sich ein Erlebnisbauernhof mit Tieren zum Anfassen, Bauerngolf, Spielplatz und Maislabyrinth. Kindergeburtstage, Kita- und Schulexkursionen sowie Betriebsausflüge werden angeboten. Maren und Jürgen Pein, die mit Sohn Hauke ihren Hof zum Vorzeigebetrieb gemacht haben, wollen landwirtschaftliche Produktion wieder erfahrbar machen. „Jeder kann in jede Ecke gucken“, sagt Maren Pein, die sich um das Hofcafé kümmert.

Begann der Almthofcafé mit fünf Tischen und einer zweistündigen Öffnung täglich, so zählen die Peins an warmen Sonntagen mittlerweile bis zu 1000 Gäste auf ihrem Hof. „Die guten Torten“ hätten eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft auf die Gäste ausgeübt, so Maren Pen. Die Kunden würden praktisch vor der Haustür, in Hamburg leben.

Diese Erfolgsstory ist für Britta Willhöft noch Zukunftsmusik. Sie hat sich mit „Britta’s Dielen Café“ in Brunsbek im Kreis Stormarn gerade erst selbstständig gemacht. Der Hof hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der elterliche Betrieb wurde vor 25 Jahre geschlossen, die Flächen verpachtet, weil ihr Mann kein Interesse an der Landwirtschaft hatte. Die Diele des Hofes wurde jedoch für Feierlichkeiten vermietet.

Die Erfahrungen, die Britta Willhöft in dieser Gastronomie gesammelt hat, will sie jetzt mit dem Hofcafé nutzen und noch einmal wirtschaftlich durchstarten. Zudem sammelt die Cafébetreiberin antike Möbel und Nippes, die ihrer Diele einen rustikalen Charme gibt.

Die Landwirtschaftskammer hat Britta Willhöft im Prozess der Betriebsgründung beraten. Die Kammer unterstütze Landwirte, wenn sie sich ein neues Geschäftsfeld erschließen wollen, so Ute Volquardsen. Als Beispiele nannte sie Direktvermarktung, Lieferservice, „We-care“-Angebote für Pflegebedürftige sowie Gastronomie.

„Die meisten Bauernhofcafés verfügen über Außenflächen und viel Platz, können die Abstandsregeln daher gut einhalten. Und sie überzeugen einfach durch selbst gemachte Torten und Kuchen“, erklärt die Präsidentin. Zur neuen Saison sind vier, von Cafébetreiberinnen kreierte Torten ausgewählt worden, die die Qualität und die Vielfalt des Angebots widerspiegeln sollen. Bei „schokoladiger Ganache-Himbeer-Torte“, „Deutsch-Nienhofer Käsekuchen“, „Heidelbeer-Mohn-Schmand-Torte“ und „Baiser-Stachelbeertorte“ dürfte dem Freund der süßen Leckereien das sprichwörtliche Wasser im Mund zusammenlaufen.

Wer die Rezepte ausprobieren möchte, findet sie auf der Website der Landwirtschaftskammer www.lksh.de/bauernhofcafes/

Von dort kann auch die Broschüre heruntergeladen werden. Sie liegt zudem in den Bauernhofcafés und Touristeninformationen aus.