Im Streit um das Strandhaus braucht es dringend eine Lösung – im Sinne der Brautpaare.
Private Veranstaltungen im Strandhaus sollen künftig untersagt sein. Das mag ein schwerer finanzieller Schlag für die Pächter sein, denn sie verdienen mit den Feiern das meiste Geld. Mitten ins Herz trifft das Verbot aber die Brautpaare. Sie freuen sich teils seit Jahren auf ihre Hochzeit, haben bereits im Vorfeld Tausende von Euros in den vermeintlich schönsten Tag ihres Lebens gesteckt und sich auf die Gültigkeit ihres Vertrages verlassen – es darf nicht sein, dass sie die Leidtragenden des Streits sind und womöglich auch noch auf ihren Kosten sitzenbleiben. Ein leer stehendes Strandhaus an ihrem Hochzeitstag wäre nicht nur für die Paare ein Jammer – sondern auch für die Stadt Norderstedt. Eine so schöne Location geschaffen zu haben, ist eine Bereicherung – als diese sollte sie auch genutzt werden.
Seit eineinhalb Jahren nun schon streiten sich die Pächter des Strandhauses und die Stadtwerke Norderstedt vor Gericht. Beide Parteien zeigen mit dem Finger auf den jeweils anderen. Wer auch immer im Recht liegen mag – sie dürfen nicht zulassen, dass unschuldige Dritte die größten Verlierer ihrer Auseinandersetzung sind. Es ist Zeit, dass die Stadt in diesen inzwischen hoch emotionalen Streit eingreift. Vielleicht sollte sich Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder mit beiden Parteien zusammensetzen und eine Lösung, vor allem im Sinne der traurigen Brautpaare und Geburtstagskinder, finden. Jetzt wird vor allem Empathie und Herz benötigt.