Norderstedt. Sommerhits an der Tiki-Bar: Das Ensemble des Schmidt-Theaters spielt die Urlaubsrevue „Tschüssikowski“.
Dieses ewige Schietwetter und überhaupt: Eigentlich sind wir doch alle total urlaubsreif. Doch wohin? Berge oder Meer? Bayern oder Bahamas? Vielleicht reicht auch ein Ausflug in die Norderstedter „TriBühne“ am 13. März, zur großen Urlaubsrevue des Ensembles vom Schmidt-Theater Hamburg. „Tschüssikowski“ heißt die Fernweh-Sause von Martin Lingnau (Musik) und Heiko Wohlgemuth (Text).
Darin fragt sich die Familie Koschwitzki wo es hingehen soll im Urlaub. Während Papa Koschwitzkis Motto „Die besten Reisen, das steht fest, sind die oft, die man unterlässt“ ist, träumt seine Gattin von schwül-warmen Nächten unter Palmen. Die pubertäre Tochter hat Action und Partys im Kopf – der kleine Sohn nur Eis.
Ein schwieriger Fall für Reisefachmann Willy Fröhlich, den Rundumberater von „Schmidt-Reisen“. Willys Portfolio reicht von Afrika bis zur Antarktis, vom Bildungsurlaub auf den Balearen bis zum Extremtourismus an gänzlich gottvergessene Orte. Vor allem aber hat er einen riesengroßen Koffer voller poppiger Urlaubshits dabei – von „Bailando“ bis „La Vida Loca“, von „Reif für die Insel“ und „Geh’n wie ein Ägypter“ über „Surfin‘ USA“ bis zu „Waka Waka“ und „Despacito“ – eine rasante musikalische Weltreise mit Gute-Laune-Garantie.
Corny Littmann hat Regie geführt
Inspirieren ließ sich der Schauspieler und Autor Heiko Wohlgemuth zu der Story während einer persönlichen Auszeit im Jahr 2016, als er für mehrere Monate nach Australien flog. „Ich habe gelernt, dass ein Hirn, das viele Ideen ausspucken soll, glücklicher ist, wenn es regelmäßig mit neuem Wissen und Eindrücken gefüttert wird“, sagt er danach dem Abendblatt. Wohlgemuth, gebürtiger Ostfriese, arbeitet seit Ende der 90er-Jahre am und fürs Schmidt Theater und Schmidts Tivoli. Erfolgsproduktionen wie „Heiße Ecke“, „Villa Sonnenschein“ oder „Der kleine Störtebeker“ hat er mit dem Komponisten Martin Lingnau geschrieben. Bei „Tschüssikowski“ führte Corny Littmann Regie. „Neben der Arbeit verbindet uns drei auch ein großes Fernweh“, sagte Wohlgemuth. Ende der 70er-Jahre reiste er mit Eltern und Bruder von Emden aus mit dem Campingwagen in den Harz. „Vater fuhr mit Hut, Mutter rauchte Lord-Extra bei geschlossenen Fenstern, während mein Bruder und ich die Sicherheitsgurte zwischen die Sitze stopften, weil sie beim Toben auf der Rückbank störten.“
Die Revue lebt eher von starken Bildern, tollen Choreografien, Kostümen und Akteuren als von einer durchgehenden Geschichte, meint der Autor. Opulent sollte eine Revue sein – im Schmidt auch möglichst schräg.
Tschüssikowski, So, 13.3., 19.30, „TriBühne“, Karten 25 Euro (zzgl. VVK- und Systemgebühr) im TicketCorner unter 040/30 98 71 23