Bad Segeberg . Eine Leipziger Firma soll im Auftrag des Kreises die Wege begutachten und Verbesserungsvorschläge machen.

Der Kreis Segeberg soll attraktiver für Fahrradtouristen werden. Deshalb nimmt jetzt ein Leipziger Unternehmen die Radwege im Kreisgebiet und auch die Umgebung unter die Lupe. Die Firma geosports-tec hatte Ende 2021 eine Ausschreibung gewonnen, Auftraggeber des Gutachtens ist die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS).

„Die Gutachter fangen jetzt an und werden dann im Frühjahr auch auf den Radwegen des Kreises unterwegs sein“, sagt WKS-Geschäftsführer Lars Wrage. Die Firma bezeichnet er als „junges Unternehmen“, das aber schon einige Erfahrung mit ähnlichen touristischen Beratungsaufträgen habe. Es werde auch Workshops mit Vertretern der Kreisverwaltung, Touristikern aus der Region und Gastronomen geben. Mit Ergebnissen sei dann im Herbst zu rechnen. „Wir sind schon sehr gespannt auf den Bericht und die Empfehlungen“, sagt Wrage.

Verglichen mit den Umlandkreisen habe der Kreis Segeberg Nachholbedarf in Sachen Fahrradtourismus. Wrage: „Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Rendsburg-Eckernförde sind da deutlich weiter. Es gibt einfach mehr hochwertige, touristisch entwickelte Radwege.“ Der Kreis Segeberg sei fast noch ein „weißer Fleck auf der Landkarte.“ Orientierungsmarke ist der Verein Schleswig Holstein Binnenland Tourismus (SHBT), der die touristischen Pluspunkte des Landes unter bestimmten Gesichtspunkten vermarktet, etwa Ziele für Familien oder eben Radtouristen bewirbt, unter anderem auf der Webseite binnenlandsh.de. „Um dort in die Vermarktung mit hereingenommen zu werden, müssen Radwege bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen“, sagt Wrage. Diese erfüllen viele Routen im Kreis Segeberg noch nicht, „aber wir haben den Guachtern aus Leipzig die SHBT-Kriterien mit an die Hand gegeben.“ Auch die Qualitätsstandards des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sollen mit den Gegebenheiten im Kreis abgeglichen werden, damit gegebenenfalls investiert und nachgebessert werden kann.

Als wichtige, schon jetzt überregional bekannte Radwege, die auch durch das Kreisgebiet laufen, nennt Wrage den Mönchsweg und den Ochsenweg. „Unser Ziel ist es, darüber hinaus hier im Kreis acht bis zwölf gute touristische Routen zu bekommen.“

Am Mittwochabend, 9. Februar, ist der Fahrradtourismus und seine Weiterentwicklung auch Thema im Radverkehrsbeirat des Kreises. Lars Wrage wird einen Bericht zum Sachstand geben. Der Beirat tagt ab 18 Uhr öffentlich und per Videokonferenz. Die Sitzung wird im Livestream übertragen, der entsprechende Link ist auf der Webseite des Kreises (segeberg.de) zu finden.