Norderstedt. Ob Ballade oder Musical-Hit: Die 400 Fans in der „TriBühne“ waren begeistert. Am Ende gab es noch eine Einladung.

Da wollten ihm doch einige Witzbolde Mülltonnen für sein Konzert in der „TriBühne“ liefern. Das baute Alexander Klaws sofort als Spruch in seine Show „Pop meets Movie and Musical Hits“ ein.

Der 38-jährige Sänger, der als erster DSDS-Superstar überhaupt seine Karriere startete, holte sich erst vor wenigen Tagen beim TV-Sender „ProSieben“ in der Show „The Mask Singer“ als „Mülli Müller“ den ersten Platz als einer Art „Sesamstraßen“-Oskar aus der Mülltonne: Mal sang das Flausch-Monster auf „ProSieben“ soulig wie Whitney Houston, mal zornig wie Rage Against the Machine – um dann in der Endrunde mit Bananenschale auf dem Kopf den Sieger-Pokal einzuheimsen.

Als er nach mehreren TV-Wochen in der Mülltonne die meisten Zuschauerstimmen des Musik-Wettbewerbs erntete, durfte er sich endlich enttarnen und den Sieger-Pokal schwenken. Jury und TV-Publikum waren begeistert.

Alexander Klaws tritt in der Norderstedt „TriBühne“ auf

Auch die rund 400 Fans in der „TriBühne“ feierten ihren Star, der wohl die Oskar-Mülltonnen-Rolle nicht so ganz willkürlich gewählt hatte, denn schließlich ist er Vater von zwei Söhnen, Lenny und Flynn Milow, die sicherlich „Sesamstraßen“-Fans sind. Auch deren Mutter, die Schweizer Musical-Darstellerin Nadja Scheiwiller-Klaws, war wieder mit in der Show und bestens bei Stimme.

Alexander Klaws gastierte nicht zum ersten Mal in Norderstedt. Er trat schon im Juli 2011 bei der Landesgartenschau mit dem Symphonischen Blasorchester auf der Waldbühne auf, präsentierte im Mai 2018 ein Musical-Medley im Kulturwerk und im Oktober 2019 eine Show in der „TriBühne“. Und natürlich kennen und lieben ihn die kleinen und großen Karl-May-Fans: Von Juni bis September 2019 war er im Segeberger Kalkbergrund in „Unter Geiern – Der Sohn des Bärenjägers“ in der Rolle des Winnetou zu sehen.

Der 38-Jährige hatte vor dem Konzert viele Mails bekommen

Die Anheizerin in seinem jetzigen Konzert machte die Hamburger Sängerin Katharina Vogel, die mit ausdrucksstarker Stimme und selbstbewusster Performance in Songs wie „Weiter, immer weiter“ das Norderstedter Publikum überzeugte, und das um so mehr, als sie nur vom Keyboarder Matthias Klappe begleitet wurde. Bei ihrem letzten Song „Abenteuer“ klinkte sich dann die ganze Klaws-Band ein, die dabei aber leider die Lautstärke übersteuerte.

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„Mit 20 Monaten Verspätung stehe ich jetzt endlich hier vor Euch auf der Bühne, und ich freue mich, dass ihr trotz der Umstände alle da seid“, begrüßte Alexander Klaws die schon vor seinem ersten Song ausrastenden Fans. Er habe vorher viele E-Mails erhalten, ob das Konzert denn auch wirklich stattfinden würde.

Alexander Klaws singt Musical-Hits und Balladen

Alexander Klaws verdient sich seine Gage auch mit Shows auf Kreuzfahrtschiffen. Für so ein Schiff sei auch das Programm des Abends entstanden, sagte er. „Das muss passen, denn nach einer Stunde wollen die Leute essen gehen“, witzelte er. Sein Song „Unter dem Meer“ sei allerdings auf dem Spaß-Dampfer nicht so gut angekommen...

Schnell und intensiv sprudelt er Musical-Songs aus „Footloose“ hervor, aus „Tarzan“, seinem ersten großen Bühnenerfolg, bei dem er auch seine Ehefrau Nadja kennenlernte („Dir gehört mein Herz“), gefolgt vom Affen-Lied aus „Dschungelbuch“, bei dem er vortrefflich von einem Trio – seiner Ehefrau, Katharina Vogel und Hanni – begleitet wurde. Mit den drei Frauen gab er auch „Time Of My Life“ aus „Let’s Dance“ zum Besten. Als besinnliches Solo gelang ihm „Der ewige Kreis“ aus „König der Löwen“, bei dem sich die Band zurücknahm und so endlich Klaws Stimme zur Geltung kam – sehr klar, stählern und charismatisch.

Klaws lud seine Publikum zu den Karl-May-Spielen ein

Bei „Electric Fire“ stand das Publikum auf und geriet völlig aus dem Häuschen, und mit „You’re The One That I Want“ aus „Grease“ erreichte die Stimmung dann endgültig ihren Höhepunkt.

„Wir machen jetzt Party bis zum Ende“, rief Klaws seinen jubelnden Fans zu, und die ließen sich das nicht zweimal sagen. Der Pianist drehte voll auf, doch bevor „die Hütte vollends abgerissen wird“ (Alexander Klaws), holt er das Publikum mit den Sehnsuchtsliedern „Endlose Nacht?“ „Wo ist das Sternenlicht?“ und „Vater, ich bin so allein“ aus „König der Löwen“ wieder auf die Stühle. Alexander Klaws kann auch Ballade.

Sichtbar glücklich bedankte sich der Musical-Star noch einmal bei seinen Fans für den „unvergesslichen Abend“ und gab sich zudem optimistisch: Er lud seine Fans zu den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg ein, wo er im Sommer 2022 im „Ölprinz“ wieder den Winnetou geben soll...