Norderstedt. Stadtentwicklung: Im Norderstedter Bauausschuss streiten Parteien um die Frage, wie viel Dichte das Gebiet verträgt.
Der Druck auf dem Wohnungsmarkt in Norderstedt ist hoch – entsprechend hart verlaufen die Diskussionen bei der Planung neuer Baugebiete in der Stadt. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr war das geplante Wohngebiet am Harkshörner Weg in Friedrichsgabe in der Politik umstritten. Streitpunkt war die Frage, wie viel Baudichte das Gebiet verträgt.
Stadtentwicklung: Innenstadtverdichtung oder nicht?
Was genau in dem Gebiet entstehen soll, darüber hatte die Stadt Norderstedt mit den Bürgerinnen und Bürgern in diversen Workshops diskutiert. Dabei wurden Pläne für eine gesunde Durchmischung mit Mehrfamilien- Reihen- und Doppelhäusern erarbeitet. Bis zu 540 neue Wohneinheiten wurden in diesen Plänen angestrebt.
Als die Pläne nun in den Bauausschuss kamen, schlug die Stadtverwaltung allerdings eine Variante mit weitaus höherer Bebauungsdichte vor. Danach könnten am Harkshörner Weg bis zu 750 Wohneinheiten entstehen, bei gleichzeitigem Verzicht von Reihen- und Doppelhäusern – also mehr Geschosswohnungsbau statt Einzelbebauung. Diesen Plan für eine stärkere Verdichtung und damit die Schaffung von mehr Wohnraum in der Stadt unterstützten die Fraktionen von SPD, Grüne, Linke und AfD. Die CDU, die WiN, die FDP und die Freien Wähler hingegen gingen bei diesem Plan nicht mit.
„Es gibt zwei gute Gründe, bei der Ursprungsplanung zu bleiben“, teilte Peter Holle, Fraktionsvorsitzender der CDU, mit. „Erstens: Wir führen Bürgerbeteiligungen ad absurdum, wenn wir im Anschluss uns über die Mehrheitsmeinung hinwegsetzen. Zweitens: Die Infrastruktur in Norderstedt wächst nicht im gleichen Umfang, wie unsere Neubauvorhaben. Das können wir so nicht mittragen.“ Mit einem knappen Vorsprung von nur einer Stimme wurde die ursprüngliche Planung mit 540 Wohneinheiten, inklusive Einzel- und Reihenhäusern beschlossen – so, wie es in der Bürgerbeteiligung erarbeitet wurde.