Henstedt-Ulzburg/Kiel. Wirtschaftsminister bezeichnet Modellprojekt in Schleswig-Holstein als sehr erfolgreich. Was der Betreiber des “Joy“ jetzt plant.
Bald darf wieder gefeiert werden! Das ist die gute Nachricht nach einem Modellversuch in drei Diskotheken in Schleswig-Holstein, an dem auch das „Joy“ in Henstedt-Ulzburg teilgenommen hat. Die Hygienekonzepte zum Schutz vor Corona gingen in allen Lokalen auf.
„Das Modellprojekt war sehr erfolgreich“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). „Es gibt wieder eine Möglichkeit, sicher eine Party zu feiern.“ Er werde sich dafür einsetzen, dass die Erkenntnisse der Studie in die nächste Landesverordnung zur Pandemiebekämpfung einfließen.
Disco-Betreiber fordert Partys mit Hygieneregeln
„Joy“-Chef Joey Claußen und seine Kollegen vom "Horizon" in Oldenburg und dem "Bootshaus" in Flensburg hatten für die drei Testveranstaltungen umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Das „Joy“ wurde mit einer neuen Lüftung ausgerüstet. Besuche waren nur nach Anmeldung und einem Test möglich, der nicht älter als sechs Stunden sein durfte. Außerdem waren Nachtestungen vorgeschrieben.
Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet von dem Mediziner und Corona-Experten, Prof. Dr. Stephan Ott. Seine Auswertungen ergaben, dass sich von 2880 Discobesuchern kein einziger beim Feiern angesteckt hatte. Ott hatte eng mit den örtlichen Gesundheitsämtern zusammengearbeitet und bereits Modellversuche im Tourismus analysiert. „Wir können guten Gewissens sagen, dass die Veranstaltungen sicher waren“, sagte er.
Jungen Menschen fehlt es die Sau rauslassen zu können
Joey Claußen appellierte angesichts der Ergebnisse an die Politik, wieder Partys mit Hygieneregeln zuzulassen. Er werde dafür kämpfen. Die Clubs hätten bewiesen, dass sie für erforderliche Sicherheit sorgen können. Er berichtete von seinen Gästen, die manchmal bis zu drei Stunden anstehen mussten.
Wenn sie jedoch an der Kasse standen, die Maske abnehmen durften und das Feiern begann, habe ausnahmslos jeder gelächelt, sagte Claußen. „Den jungen Menschen fehlt es sehr, salopp gesagt, die Sau rauslassen zu können.“ Außerdem erinnerte er an die wirtschaftlichen Nöte durch die Schließungen.