Kreis Segeberg. Meinungstrend besagt, dass die SPD den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte gewinnen könnte. Was die Kandidaten sagen.

Dreimal in Folge hat Gero Storjohann für die CDU den Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte gewonnen. Folgt man einem aktuellen Meinungstrend des Forschungsinstituts Insa, könnte der Sether sein Direktmandat verlieren. Der Bezirk zählt demnach zu jenen, in denen die SPD ein Mandat mit weniger als drei Prozent Vorsprung gewinnen könnte.

Für Storjohann und die CDU könnte es knapp werden

Storjohann, der seit 2002 im Bundestag sitzt, hat das natürlich mitbekommen. „Ich klicke mich da jeden Tag durch.“ Aber es gebe eben auch andere demoskopische Zahlen. Der Dienstleister wahlkreisprognose.de sehe die CDU knapp vorne. „Too close to call“, heißt es dort jedoch auch. Und election.de schätzt sogar, dass Storjohann das Direktmandat mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit holt. Der Christdemokrat bleibt gelassen, er kalkuliert damit, dass sich SPD und Grüne gegenseitig Stimmen wegnehmen. „Früher hat die SPD noch viele Erststimmen von den Grünen bekommen“, das sei nicht mehr der Fall.

Eigene Analysen lässt die CDU für den Wahlkreis nicht durchführen. „Das hängt auch von der Wahlbeteiligung ab. Und wir haben 26 Prozent unentschlossene Wähler. Wir wissen nicht, was sie in drei Wochen machen und wen sie wählen.“ Sollte Gero Storjohann den Wahlkreis nicht direkt gewinnen, könnte er über die schleswig-holsteinische Landesliste in den Bundestag einziehen – auf Position fünf stünden die Chancen hierauf gut.

Bengt Bergt tritt für die SPD an. „Der Wind dreht sich“, sagt er.
Bengt Bergt tritt für die SPD an. „Der Wind dreht sich“, sagt er. © SPD | SPD

Storjohanns Herausforderer von der SPD, der Norderstedter Bengt Bergt, setzt darauf, dass sich der positive Bundestrend mit Zuwächsen für die Sozialdemokraten und deren Spitzenkandidaten Olaf Scholz in der Region niederschlägt. „Der Wind dreht sich“, sagt er selbstbewusst, „die Bürgerinnen und Bürger sagen, dass etwas passiert. Sie schließen sich jetzt dem Gewinnerteam an.“ Der letzte SPD-Politiker, der Segeberg/Stormarn-Mitte (früher: Stormarn-Nord) für die Partei holte, war Franz Thönnes im Jahr 2002.