Norderstedt. Anbohren und Giftinjektion – Mitarbeiter des Betriebsamtes mussten den Baum nun aus Sicherheitsgründen fällen.
Als ob die Bäume im Stadtgebiet nicht schon genug mit den klimatischen Veränderungen zu kämpfen hätten! Am Donnerstag wurde bekannt, dass offenbar auch noch ein sogenannter „Baumfrevler“ in Harksheide sein Unwesen gerieben hat.
60 Jahre alter Baum systematisch zerstört
In einem Ort kleinen Waldstück zwischen der Falkenbergstraße und dem Matthias-Claudius-Weg stand etwa 60 Jahre lang eine zuletzt annähernd 20 Meter hohe Buche – bis Unbekannte sie so zerstörten, dass der Baum nun gefällt werden musste.
Die Buche hatte unmittelbar hinter den Gärten der Reihenhäuser am Matthias-Claudius-Weg gestanden. Bei Kontrollen war jüngst festgestellt worden, dass der Baum kein Laub mehr hatte. Die Expertinnen und Experten des Betriebsamtes mussten eine Fällung in Auftrag geben, weil der Baum abgestorben war und somit durch Umfallen und herabstürzende Äste zu einer Gefahr für Menschen geworden wäre.
Weil Buchen nicht einfach so absterben, schauten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebsamtes genau hin. Und stellten fest, dass am Fuße des Stammes mutwillig eine größere Zahl von tiefen Bohrlöchern ins Holz getrieben worden war. In diese Löcher wurde dann offenbar eine Flüssigkeit eingebracht, vermutlich ein Insektizid oder ähnliches. Auf diese Weise war der Baum systematisch zerstört worden.
Schaden von etwa 3000 Euro entstanden
Die Fällung der toten Buche, die einen Kronendurchmesser von mehr als 15 Metern hatte, könnte in Zukunft negative Auswirkungen auf die umstehenden Bäume haben. „Es ist leider nicht auszuschließen, dass jetzt auch andere Bäume in der näheren Umgebung geschädigt werden, weil sie nicht mehr von der großen Buche beschattet werden oder weil jetzt der Wind anders in den Bestand eingreifen kann“, sagt Christoph Lorenzen, Baumexperte des Betriebsamtes.
Er und sein Team vom Betriebsamt erhoffen sich nun Hinweise auf den oder die Verursacher. Die Stadt behält sich vor, Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehr als 3000 Euro. Lorenzen ruft diejenigen, die den oder die Verursacher beobachtet haben, dazu auf, sich bei der Stadt zu melden.
Die Beschädigungen an dem Baum wurden seiner Meinung nach in den vergangenen drei bis vier Monaten verübt. Um den Schaden am Waldbestand möglichst gering zu halten, werden am Standort der gefällten Buche zwei schnellwachsende Bäume als Ersatz gepflanzt.