Kreis Segeberg. Radel dich satt: Herbert Rönneburg hat einen Rad-Reiseführer geschrieben und dabei Bewegung mit Genuss verbunden.

Für manche Radfahrer ist das schönste an einer Tour die Auszeit in einem Restaurant oder Café. „Darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber unbestritten steigert eine schöne Pause mit Einkehr den Genuss einer Radtour und kann sie unvergesslich machen.“ Das schreibt Herbert Rönneburg in seinem neuen Buch „Radel dich satt – Hamburg & Umgebung“.

Der Reiseführer umfasst 25 Fahrradtouren

„Radel dich satt – Hamburg & Umgebung“ von Herbert Rönneburg ist im Bruckmann-Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro.
„Radel dich satt – Hamburg & Umgebung“ von Herbert Rönneburg ist im Bruckmann-Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro. © Bruckmann Verlag | Bruckmann Verlag

Auf 160 Seiten hat der Hamburger 25 Fahrradtouren in und rund um die Hansestadt zusammengestellt. Auf jeder Strecke empfiehlt er eine Lokalität zum Einkehren: vom klassischen Ausflugslokal im Grünen, über Restaurants der gehobenen Klasse, bis hin zu einfachen, originellen Imbissen. „Natürlich gibt es eine unübersehbare Anzahl an Restaurants in Hamburg. Die vorgestellten in diesem Radführer sind meine ganz persönliche Auswahl“, sagt Rönneburg. Sie mussten gut in die Tour passen, sich in vertretbarer Entfernung befinden und schöne Außenplätze bieten.

In seinem Radführer beschreibt der 68-Jährige jede Tour ausführlich – er gibt die Streckenlänge und -dauer, GPS-Daten sowie den Schwierigkeitsgrad an. Am Ende eines jeden Kapitels findet der Leser nähere Ausführungen zur empfohlenen Lokalität. Alle Touren sind an den Nahverkehr angebunden. Sie variieren zwischen acht und 48 Kilometern und sind optimal für einen Tagesausflug geeignet. „Ich möchte zeigen, wie man mit wenig Aufwand eine schöne Zeit haben kann“, sagt Rönneburg.

Vier der 25 Radtouren führen auch durch unsere Region. Das Abendblatt stellt sie vor.


1. Bahnhof Hagenbecks Tierpark – Bahnhof Pinneberg, 27 Kilometer:
Diese Tour startet an der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark. Sie führt über den Kollauwanderweg, vorbei am Rande des Wäldchens Niendorfer Gehege. „Die Kollau ist in den vergangenen Jahren wunderschön renaturiert worden“, schwärmt Autor Herbert Rönneburg. Das Waldcafé Corell lockt zu einer Kaffeepause. Auf grünen Wegen geht es weiter zur nördlichen Stadtgrenze, vorbei am Viehlohgraben. Die Oldesloer Straße am Ring 3 muss überquert werden, dann führt der Weg an einem Golfplatz vorbei.

Über die Autobahn 7 geht es zurück in die Ruhe. Durch einen Ortsteil von Bönningstedt und eine „friedliche Knick­landschaft“, wie Rönneburg sie beschreibt, rückt das Schlemmerziel näher: die Wulfsmühle an der Pinnau. „Ein schönes Ensemble mit den renovierten Gutsgebäuden, dem Mühlenteich und der Brücke über die Pinnau.“ Nach der Pause warten noch acht Kilometer auf den Radler. Der Weg führt zum Wolnysee, an der Pinnau entlang – bis zum Endpunkt in Pinneberg.

2. Bahnhof Hagenbecks Tierpark – Flughafen – Bahnhof Ohlsdorf, 28 Kilometer: Auch bei dieser Route liegt der Startpunkt an Hagenbecks Tierpark. Entlang der Kollau und Tarpenbek geht es durch das Eppendorfer Moor. Nach der Überquerung des Gewirrs aus Fußgängerampeln an der Kreuzung an der Zeppelinstraße taucht man wieder ein ins Grün. Ein schöner Weg führt rund um das große Flughafengelände.

Eine ganze Weile folgt die Tour dem Bornbach – bis an einer finalen Wegeinmündung die Verabschiedung kommt und es zur Einkehr ins Restaurant Wattkorn an der Tangstedter Landstraße geht. Wer nach dem Essen genug vom Fahrradfahren hat, kann in die U-Bahn an der Station Langenhorn-Nord steigen. Wer noch weiterradeln möchte, kann über die Hummelsbütteler Landstraße noch einen Abstecher ins Alstertal machen. Vorbei am Café Das Kaffeehaus geht es mit der U-Bahn in Ohlsdorf nach Hause.

3. Ahrensburg-West – An der Lottbek – Bahnhof Ohlsdorf, 23 Kilometer: „Die Tour ist eine der romantischsten, die Hamburgs Norden zu bieten hat“, schreibt Herbert Rönneburg. Sie startet an der Haltestelle der U1 Ahrensburg-West. Von dort aus führt ein Weg am Rande des Bredenbeker Teichs durch Waldstücke in Richtung An der Lottbek. „Dies ist ein magischer Ort wie auf einem Gemälde der Romantik, der immer wieder anders aussieht je nach Jahreszeit und Lichteinfall“, so Rönneburg.

Nach Querung des Wohldorfer Damms geht es in ein weiteres Waldstück, um dann später den Einstieg in den Alsterwanderweg zu finden. Eine Brücke über die Mellingbek führt zum hinteren Aufgang der Terrasse des Stocks Restaurant – dem Schlemmerziel. Für die Weiterfahrt geht es über die Poppenbütteler Staustufe, dann weiter auf dem Alsterwanderweg zum Bahnhof Ohlsdorf. Wer eine Abkürzung nehmen möchte, kann auch zum Bahnhof Poppenbüttel radeln.


4. Bahnhof Henstedt-Ulzburg – Tangstedt – Bahnhof Ohlstedt, 32 Kilometer:
Startpunkt dieser Tour ist Henstedt-Ulzburg. Dort folgt der Einstieg in einen Bahntrassenweg, der 14 Kilometer lang durch Wakendorf bis nach Nahe führt. „Wenn wir kurz anhalten, umhüllt uns eine wohltuende Stille“, schreibt Rönneburg in seinem Ratgeber.

Das Areal der ehemaligen Burg Stegen wird passiert, kurz danach trifft man an einer Kurve die Alster, die hier ihren östlichsten Punkt erreicht hat und nun konsequent nach Süden zur Elbe fließt. Als Ziel für ein leckeres Essen empfiehlt Rönneburg die Alte Rader Schule. Nach einer Pause liegen sind es noch sechs Kilometer. Über die Ammersbek am Kupferteich geht es weiter durch den Wohldorfer Wald. Die Radtour endet am U-Bahnhof Ohlstedt.