NAHE. Nachwuchs-Banker und -Bankerinnen führen für zwei Wochen eigenständig die Geschäftsstelle des Geldinstituts in Nahe.

Für die zwölfköpfige Stammbelegschaft der Filiale der Sparkasse Südholstein in der Gemeinde Nahe geht es vom 12. bis 23. Juli in den (Zwangs-)Urlaub, denn für knapp zwei Wochen übernehmen dort sechs Auszubildende das Ruder. Kontoeröffnung, Anlage-, Kredit- und Vorsorgeberatung – alles zu Finanz- und Versicherungsthemen der rund 4000 Kunden liegt eigenständig in den Händen der „Helden von morgen“, wie die engagierten Nachwuchsbanker offiziell von der Sparkasse Südholstein genannt werden.

Angehende Bankkaufleute sind im zweiten Lehrjahr

„Wir wollen den Kunden besten und individuellen Service bieten – sie sollen gar nicht merken, dass wir Azubis sind“, betont die 23-jährige Cindy Schütte, die von ihren jungen Kollegen zur Interims-Filialleiterin gewählt wurde. Ihre Stellvertreterin ist Julia Antonius (20).

Die angehenden Bankkaufleute sind im zweiten Lehrjahr ihrer zweieinhalb- bis dreijährigen Ausbildung und gehören im Geschäftsgebiet des Kreditunternehmens (Kreis Segeberg und Pinneberg sowie Neumünster) unter 19 Azubis ihres Jahrgangs zu den besten. Für die Projektwochen, die zum siebten Mal in Folge stattfinden, mussten sich interessierte Lehrlinge zunächst bewerben, danach erfolgte die Auswahl.

„Die sechs haben sich insbesondere durch ihre Leistungen, ihre Kundenorientierung und ihr Engagement qualifiziert und wurden in intensiven Schulungen und Seminaren auf die besondere Aufgabe vorbereitet“, erklärt Benthe Hoeft, Ausbildungsleiterin bei der Sparkasse Südholstein.

Teamgeist, Verantwortung und neue Impulse

„Statt wie früher bei der Ausbildung vorwiegend auf fachtheoretisches Wissen zu setzen, legen wir seit Jahren großen Wert auf eine hohe Praxisorientierung. Mit der Azubi-Filiale geben wir unserem Nachwuchs die Gelegenheit, Teamgeist und Verantwortung unter echten Bedingungen zu übernehmen und neue Impulse zu setzen“, betont Ralf Uthe, Geschäftsbereichsleiter für den Privatkundenvertrieb.

„Kunden können sich auf eine korrekte und fundierte Bearbeitung ihrer Anliegen verlassen“, versichert der „echte“ Filialleiter Bastian Felber. Er steht im Hintergrund für Notfälle bereit sowie bei der Wertpapierberatung, die er den jungen Leuten aus rechtlichen Gründen nicht komplett alleine überlassen darf.

Die jungen Banker können kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Für Eda Güngörmez sind die Projektwochen ein Heimspiel, schließlich ist Nahe die „Heimatfiliale“ der 26-jährigen Henstedt-Ulzburgerin. „Wir möchten zeigen, dass wir unseren erfahrenen Kollegen in nichts nachstehen“, sagt der 25-jährige Sefkan Ramo aus Neumünster, der in Wahlstedt lernt. Und Lukas Günter (19) aus Schenefeld mit „Heimatfiliale“ in Pinneberg ergänzt: „Es ist megacool mit Kunden alleine Beratungsgespräche führen zu können. Bisher war immer noch ein älterer Mitarbeiter dabei.“

Verantwortung unter realen Bedingungen testen

Eines ist sicher: Das Projekt Azubi-Filiale wird den sechs angehenden Bankern einen riesigen Karriereschub geben. „Die Führungskräfte im Unternehmen reißen sich bekanntlich nach Abschluss der Ausbildung um die teilnehmenden Azubis“, weiß Benthe Hoeft.

Doch zuvor muss sich das junge Team unter Cindy Schütte bewähren. „Ich kann mir durchaus vorstellen, später eine Sparkassen-Filiale zu leiten“, sagt die selbstbewusste Hamburgerin, die in Schenefeld ihr berufliches Sparkassen-Zuhause hat. Nach dem Abitur jobbte sie erst ein Jahr im Büro, um als Kundin bei einer privaten Finanzberatung ihren künftigen Traumjob zu entdecken.

„Ich wollte einen Beruf, in dem ich viel Kontakt zu anderen Menschen habe – und den habe ich bei der Sparkasse gefunden, bei der es sehr persönlich und individuell zugeht“, erzählt die 23-Jährige und hofft, dass sich viele Kunden von den bereits erworbenen Fähigkeiten und der Kompetenz ihres Teams bei einem Besuch in der Geschäftsstelle Nahe, im Chat oder per Social Media überzeugen werden.