Norderstedt. Erweiterung der „Sternschnuppe“ wurde 2019 kalkuliert – doch heute herrscht dramatischer Baustoffmangel.

Ganz egal, ob Holz, Stahl, Styropor oder Dämmmaterialien – auf den Baustellen des Landes fehlt es an allem. Und das hat dramatische Auswirkungen auf die Kosten von Neubauprojekten. Auch für die öffentliche Hand wird das zum finanziellen Problem. Beispiel Norderstedt, der Erweiterungsbau der Kita Sternschnuppe. Um das Projekt zu realisieren, muss der Fachbereich Kindertagesbetreuung am Donnerstag, 10. Juni, im Jugendhilfeausschuss um eine Aufstockung des Budgets um satte 180.000 Euro brutto bitten.

Kita-Erweiterung sollte 637.000 Euro kosten

Ein Betrag, der die vergleichsweise reiche Stadt Norderstedt nicht vor unlösbare Aufgaben stellt – zumal er durch Minderausgaben bei der gerade fertiggestellten Grundschule Glashütte-Süd gedeckt werden kann. Gleichwohl bleibt der Verlust schmerzhaft.

Im Juni 2019 hatte der Jugendhilfeausschuss einstimmig die Erweiterung der Kita um eine Elementargruppe mit 20 Plätzen beschlossen. Die Erweiterung ist in Holzbauweise mit einer Holzfassade geplant. Die Stadt hatte den Politikern 2019 für die Entscheidung eine erste Grobkostenschätzung in Höhe von 637.000 Euro anhand gegeben. So wurde das Projekt dann auch im Grundhaushalt 2020/2021 eingeplant.

Baustoffe werden zu Tagespreisen gehandelt

Nun sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden, und die Stadt beauftragte die Architekten, die Positionen der Leistungsverzeichnisse mit aktuellen Baukosten zu versehen. Danach war klar: Bei der angespannten Marktlage würde der Bau mindestens 790.000 Euro kosten – grob geschätzt. Denn die Baupreise schwanken so stark, dass verlässliche Schätzungen kaum möglich sind. Zum Teil werden Baustoffe zu Tagespreisen gehandelt.

Was die Kitaerweiterung also am Ende kostet, könnte erst nach Abschluss der Ausschreibung klar sein. Daher bittet die Verwaltung die Politik, die Baukosten zwischen 790.000 und 810.000 Euro anzusetzen. Die Politik wird wohl zustimmen – denn die Kinder der Kita wollen Anfang 2022 aus der Übergangslösung mit Containern in den Neubau ziehen.