Wakendorf II. Ein Schieber an einem Jauchetank war nicht richtig geschlossen. Die Feuerwehr konnte größere Umweltschäden verhindern.
Das war eine böse Überraschung für die Menschen in Wakendorf II: Am Sonnabendvormittag sind in der Gemeinde rund 16.000 Liter Jauche ausgelaufen und haben sich im Bereich der Ortsmitte verteilt. Schnell stellte sich heraus: Die Gülle stammte von einem Bauernhof, der sich unglücklicherweise am höchsten Punkt des Dorfes befindet. Von dort aus floss das unangenehme Gemisch nicht nur bergab die Naher Straße entlang, sondern ergoss sich auch über mehrere Grundstücke. Laut der Freiwilligen Feuerwehr von Wakendorf II seien einige Vorgärten „regelrecht geflutet“ worden, auch ein großes Carport sei betroffen gewesen. Zwangsläufig gelangte vieles der Gülle in die Kanalisation.
Nachdem die Feuerwehr bei der ersten Besichtigung der Unglücksstelle sah, dass der Austritt aus dem Silo nicht stoppte, wurde der Einsatz ausgeweitet, sodass der ABC-Zug, also der Löschzug Gefahrgut, des Kreises Segeberg sowie der Gefahrgutzug der Kaltenkirchener Feuerwehr ausrückten.
Die Ursache war vergleichsweise profan: So war der Schieber, über den der Tank befüllt wird, nicht korrekt verschlossen gewesen. So konnte rasch der Ausfluss gestoppt werden.
Um Schaden abzuwenden, wurde an den zwei Kilometer entfernten vier Klärbecken ein Rohrdichtkissen gesetzt, um ein weiteres Einfließen der Gülle zu vermeiden – zwei Becken waren kontaminiert, sodass von einem Regenrückhaltebecken eine Wasserversorgung aufgebaut wurde, um die Klärbecken mit Frischwasser zu verdünnen. So konnten weitere Umweltschäden verhindert werden. Parallel saugten Landwirte die angestaute Gülle aus der Kanalisation ab, Straße und Gehwege wurden mit Strahlrohren gereinigt.