Norderstedt. Die fünf Norderstedter Biere werden von externem Dienstleister im Rathauskeller gebraut und weiter nur in der Hopfenliebe verkauft.
Das in Norderstedt beliebte Lokal Hopfenliebe am Rathausmarkt könnte möglicherweise schon am Sonnabend wieder öffnen – und dann sollen dort auf jeden Fall auch wieder die Norderstedter Biere aus den Zapfhähnen fließen, von denen vor der Corona-Pandemie und dem Lockdown bis zu 1000 Liter pro Woche ausgeschenkt worden waren.
Das Bier-Sortiment sorgt für einen positiven Werbeeffekt
„Die Verwaltung hält an der Hopfenliebe fest, denn es ist ein Teil des Gesamtkonzeptes der Mehrzwecksäle Norderstedt“, teilt Stadtsprecherin Nina Wrage dazu auf Nachfrage des Abendblatts mit. Die vom ehemaligen MeNo-Chef Rajas Thiele-Stechemesser initiierten und selbst kreierten Norderstedter Biere stellten einen Werbeeffekt für die Stadt dar. „Der Imagegewinn durch das Angebot spezieller Norderstedter Biersorten besteht vor allem darin, dass sich die Norderstedterinnen und Norderstedter mit ‚ihrem‘ oder ‚ihren‘ Bieren als lokale Produkte identifizieren – und dann auch nach außerhalb der Stadt Werbung dafür machen.“ Das geschehe durch Mundpropaganda und „indem sie die Norderstedter Biere Freunden von außerhalb Norderstedts verschenken und indem sie Freunde von außerhalb in ‚ihr‘ Brauhaus einladen.“ Thiele-Stechemessers Amtsnachfolger als MeNo-Chef, Suntke Garbe, betont dann auch unmissverständlich: „Die Namensrechte liegen bei der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Stadt Norderstedt.“
Allerdings werden zurzeit und auch künftig das Norderstedter Pils, Friedrichsgaber Bock, Harksheider Pale Ale, Glashütter Weizen und Garstedter Lager nicht mehr von städtischen Angestellten im Brauhauskeller der Hopfenliebe – da, wo früher die Kegelbahn war – gebraut. Nach dem Weggang von Thiele-Stechemesser, der jetzt in Eckernförde direkt am Ostseestrand ein neues Brauhaus aufmacht, sei die Stelle eines eigenen Biersommeliers oder Braumeisters nicht wieder ausgeschrieben worden, sagt MeNo-Chef Garbe. „Im Rahmen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Reduzierung des Geschäftsbetriebs hat man auf die Neubesetzung dieser Stelle verzichtet und ist eine Kooperation mit einer kleinen Craft-Beer-Brauerei eingegangen, die im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages auf unserer Anlage in der Hopfenliebe braut.“
Stadt nennt noch keine Details zu der Partner-Brauerei
Dieser Dienstleister werde nicht pauschal, sondern „leistungsbezogen bezahlt“, erklärt Stadtsprecherin Nina Wrage. „Zudem ist er nicht am Umsatz der Hopfenliebe beteiligt.“ Weitere Einzelheiten zu der neuen Partnerschaft mit dem externen Bierbrauer möchte sie allerdings nicht verraten. „Die Mitarbeitenden der Hopfenliebe sind derzeit in Kurzarbeit und werden teilweise auch in anderen Bereichen der MeNo eingesetzt.“
Die Bierproduktion im Braukeller des Rathauses lief zuletzt auf Sparflamme weiter, teilt MeNo-Chef Garbe mit: „Es wird derzeit Bier in kleinen Mengen gebraut und über Click & Collect verkauft.“ Zudem stelle sich das Team der Hopfenliebe „auf eine hoffentlich baldige Wiedereröffnung der Außengastronomie auch in Norderstedt ein“, sagte er.
Die Produktion der Biere benötigt einen Vorlauf
Den Gästen würde dann allerdings nicht sofort wieder das Norderstedter Bier angeboten werden können. „Die Produktion der Biere benötigt einen gewissen Vorlauf“, so Garbe. Die Produktion werde mit Ende der Corona-Krise hoffentlich wieder in vollem Umfang aufgenommen werden können. Eine Erweiterung der Brauanlage sei allerdings zurzeit nicht geplant. „Zusätzlich benötigte Mengen können über die bestehende Kooperation mit der Craft-Beer-Brauerei nach Bedarf und situativ produziert werden“, so Garbe.
An dem bisherigen Konzept, die Norderstedter Biere ausschließlich über die Hopfenliebe zu vertreiben und sie nicht etwa in den Supermärkten oder über den Getränkehandel anzubieten, wolle die Norderstedter Verwaltung ebenfalls festhalten, betont Suntke Garbe. „Der Verkauf soll weiterhin ausschließlich über die Hopfenliebe erfolgen. Ein Verkauf über andere Vertriebswege ist nicht vorgesehen.“