Kreis Segeberg. 1500 Praxen in Schleswig-Holstein sind aufgerufen. Mehr als 20 Impfdosen pro Woche dürfte es zunächst nicht geben.

Ab Dienstag, 6. April, also unmittelbar nach dem Osterwochenende, sollen die Hausarztpraxen in Schleswig-Holstein Bestandteil der Impfkampagne werden. „Angesichts der auch dann noch geringen Impfstoffmengen sollen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte insbesondere immobile Patientinnen und Patienten und Menschen mit Vorerkrankungen impfen, für die eine Corona-Infektion eine besonders schwere Gefahr darstellen würde“, heißt es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

Die Kassenärztliche Vereinigung werde laut der Vorsitzenden Monika Schliffke empfehlen, „zunächst die zuhause Pflegebedürftigen inklusive zweier Kontaktpersonen zu impfen“. Ab Mai rechne man mit größeren Impfstoffmengen. Anfangs wird jedoch davon ausgegangen, dass pro Praxis wöchentlich nur rund 20 Impfdosen zur Verfügung stehen. Das genaue Verfahren steht noch nicht fest, allerdings werden Patienten vorerst gebeten, sich nicht mit Terminanfragen an die Praxen zu wenden.

Im Kreis Segeberg sind zwei weitere ältere Menschen, eine Frau (68) und ein Mann (73), in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Die Zahl der aktiven Infektionen wuchs um 36 (darunter 13 Kontaktpersonen) auf nunmehr 800 (Sieben-Tages-Inzidenz: 94,9). 26 Personen werden in einem Krankenhaus versorgt, davon fünf auf einer Intensivstation. Auf Nachfrage zur Infektionslage sagt Kreissprecherin Sabrina Müller, dass man „immer wieder Ausbruchsgeschehen bei Firmen und Betrieben“ feststelle, wobei noch kein Unternehmen behördlich geschlossen werden musste. Oftmals würden die gängigen „AHA-L“-Regeln nicht befolgt, „ein häufiger Infektionsherd sind auch gemeinsam verbrachte Pausen ohne Mundschutz und Abstand“. In der Regel seien es aber Einzelfälle, wobei diese unter Umständen zahlreiche Kontaktpersonen der Kategorie 1 nach sich zögen.

Der Einzelhandel nehme hingegen bei der Pandemie keine tragende Rolle im Kreis ein, hier wurde zwar in der vergangenen Woche eine Infektion festgestellt, allerdings sind bisher keine Folgeansteckungen bekannt. Grundsätzlich gelte seit einiger Zeit, dass etwa 50 Prozent aller Neuinfizierten vor einem positiven Test bereits als Kontaktpersonen abgesondert waren.