Tangstedt. Initiatoren wollen erreichen, dass die Fläche „Lindenallee“ wieder mit höchster Priorität entwickelt wird.

Es gärt in der Tangstedter Bevölkerung. Eine neue Initiative will mit einem Bürgerbegehren einen der weitreichendsten politischen Beschlüsse des vergangenen Jahres rückgängig machen. Es geht um die sogenannte Priorisierung von potenziellen Baugebieten in der Gemeinde. Im vergangenen September hatte die Gemeindevertretung mit knapper Mehrheit von CDU und Bürgergemeinschaft Tangstedt eine umstrittene Reihenfolge festgelegt: 1. die „Kuhteich“-Fläche, 2. südlich des Funkturms, 3. südlich des Dorfteichs Wilstedt – und erst an vierter Stelle die „Lindenallee“.

Genau das ärgert Eva-Maria Schmidtkunz, Ina Gerlach und Klaus Gerken. Sie sind die Initiatoren des Bürgerbegehrens, bei dem schon mehrere Hundert Unterschriften zusammengekommen sind. Die von der Stormarner Kommunalaufsicht akzeptierte Fragestellung lautet: „Sollen die Baugebiete in folgender Reihenfolge priorisiert werden? 1. Fläche Lindenallee und Fläche am Kuhteich, 2. Fläche südlich Funkturm, 3. Fläche südlich Dorfteich (Wilstedt).“ Warum? „Bereits vor Jahren wurde der Ausbau der Fläche ,Lindenallee’ gefordert und 2016 von allen Parteien priorisiert und beschlossen“, schreiben sie in der Begründung. „Ziel war es, die seit Jahren bestehende völlige Überlastung der Schul- und Dorfstraße und die damit verbundene Gefährdung für Anwohner, Schul- und Kitakinder durch Fahrzeuge zu beenden.“ In der Tat gehörte es stets zur Planung für das Areal, neben Wohnungsbau auch eine neue Zufahrt für Schule und Kitas hin zur Hauptstraße zu bauen. So ist die Schulstraße insbesondere für den Busverkehr zu eng.

Unter anderem die CDU hatte die „Lindenallee“ im Herbst als nachrangig eingeordnet, da diese nicht der Gemeinde, sondern der Landgesellschaft mit der Investitionsbank als Hauptgesellschafter gehört, die als Partner das Gebiet entwickeln würde. Die „Funkturm“-Fläche gehört Tangstedt. Ein Verkaufserlös könnte in die Grundschule investiert werden.

Die Bürgerinitiative kritisiert diese Argumentation. Priorität müssten schon jetzt ein sicherer Schulweg und Wohnungsbau für Familien, Alleinerziehende und Senioren nahe des Nahversorgungszentrums haben. „Umfangreiche Fördermittel des Landes könnten zum Beispiel durch die Planung und Entwicklung der Landgesellschaft für Zukunftsprojekte eine erhebliche Kostenersparnis möglich machen.“ Die Initiative könnte sich einen Bürgerentscheid am Tag der Bundestagswahl (26. September) vorstellen. Aber: „Einfacher wäre es, den Beschluss rückgängig zu machen.“