In einer Videokonferenz soll besprochen werden, wie und wann eine illegale Deponie in Friedrichsgabe abgeräumt wird

Norderstedt :: Im wohl größten Müllskandal der Norderstedter Stadtgeschichte gibt es nach monatelangen, Corona-bedingten Verzögerungen endlich Bewegung. Am Donnerstag, 21. Januar, beratschlagen Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder und Tobias Goldschmidt, Staatssekretär des Umweltministeriums, in einer Video-Konferenz, über die mögliche Räumung eines riesigen Müllgrundstücks in einem Industriegebiet in Friedrichsgabe.

Etliche Jahre lang hat der Grundstücksbesitzer der W.A. Gieschen Containerdienst GmbH auf seinem Gelände am Umspannwerk im Norden der Stadt verbotenerweise 15.000 Kubikmeter Baustellenmüll angehäuft, darunter asbesthaltige Baustoffe. Immer wieder wurde Gieschen aufgefordert, seinen Abfall zu räumen. Nichts geschah. Dann verschwand der Verursacher vor einiger Zeit spurlos. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Stadt und Land stritten um die Zuständigkeit und die Übernahme der Räumungskosten von mutmaßlich einer Million Euro. Ein Gutachten vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) kam zu dem Schluss, dass freigesetzte Fasern vom Müllgrundstück die Mitarbeiter umliegender Betriebe gefährden. Falls die Mülldeponie eine Gefahr für die Umwelt ist, liegt die Zuständigkeit für die Räumung beim Land und nicht bei der Stadt Norderstedt.