Kattendorf. Die Kommunalpolitik hat sich für die Diplom-Verwaltungswirtin Judith Horn als Direktorin entschieden.

Die Verwaltungsreform im Amt Kisdorf ist vollzogen. Mit Judith Horn haben die Politiker im Amtsausschuss einstimmig erstmals eine Amtsdirektorin gewählt. Es ist ein Posten, den es so im Kreis Segeberg bisher nicht gegeben hat. Die 53-Jährige ist Chefin der Verwaltung, sie vereint künftig die Aufgaben, die bisher auf den ehrenamtlichen Amtsvorsteher und den leitenden Beamten aufgeteilt waren.

Die Diplom-Verwaltungswirtin, die verheiratet ist und zwei Söhne hat, arbeitet derzeit noch im Amt Südtondern in Nordfriesland. Dort hat sie in verschiedenen Bereichen gearbeitet, betreute Gremien, kümmerte sich um rechtliche Angelegenheiten, die Öffentlichkeitsarbeit, hat aber auch Erfahrung im Finanzwesen, Ordnungsfragen und der Bauleitplanung. „Es ging mir darum, eine Verwaltung leiten zu dürfen, die ländlich strukturiert ist“, sagte Horn, „bei ländlichen Gemeinden spielt die Parteizugehörigkeit keine Rolle. Es geht darum, die Lebensverhältnisse vor Ort zu garantieren und möglichst zu verbessern. Hier wird nicht so viel geredet, es wird einfach gemacht.“

Sie war nicht die einzige Kandidatin, es hatte elf Bewerbungen gegeben, fünf kamen in eine engere Auswahl, vier Personen stellten sich dann den Bürgermeistern der neun Amtsgemeinden (Hüttblek, Kattendorf, Kisdorf, Oersdorf, Sievershütten, Struvenhütten, Stuvenborn, Wakendorf II, Winsen) vor. Horn überzeugte auf Anhieb. Und hat sich auch schon mit der Region ein wenig vertraut gemacht. „Mein Mann und ich haben uns damit auseinandergesetzt, sind im Amtsbereich durch die Umgebung gefahren. Wir können uns vorstellen, hier zu leben. Es ist ganz spannend, sich noch einmal verändern zu dürfen.“

Horn beginnt ihre Arbeit am 1. Februar 2021

Sie wird ihre Tätigkeit am 1. Februar 2021 beginnen, einen Monat später geht der bisherige leitende Verwaltungsbeamte Rainer Löchelt in den vorzeitigen Ruhestand. Die Umstrukturierung der Verwaltung, die ihren Sitz in Kattendorf hat, war aus den Reihen der Bürgermeister angestoßen worden, nachdem es insbesondere an der Arbeit im Finanzbereich Kritik gegeben hatte – so gab es bei den Haushaltsplanungen erhebliche Verzögerungen.

Kisdorf als größte Gemeinde hat weiterhin keinen Etat für 2020. Wolfgang Stolze, Bürgermeister des Ortes, wurde zum neuen Amtsvorsteher gewählt, er leitet den Hauptausschuss, übernimmt dazu repräsentative Aufgaben.

Bei der neuen Amtsdirektorin hat er ein gutes Gefühl. „Wir sind uns bei Judith Horn ziemlich sicher, dass sie die richtige Person ist, sie hat viel Erfahrung mit dem Amtswesen. Ich glaube, sie hat auch das richtige Händchen, um das Personal mitzunehmen.“

Das aus neun Gemeinden bestehende Amt Kisdorf verwaltet die Belange von etwa 11.000 Bürgerinnen und Bürgern. Der Verwaltungsbezirk hat eine Größe von etwa 90 Quadratkilometern.