Kaltenkirchen/Nützen . Beleuchteter Parkplatz bereitete Gärtnerei an A-7-Ausfahrt Kaltenkirchen in diesem Jahr Probleme, da die Pflanzen es dunkel mögen.

Ein gemütliches Weihnachtsfest braucht immer zweierlei Pflanzen: den Tannenbaum und den Weihnachtsstern. „Ohne den Weihnachtsstern kann ich mir Weihnachten nicht vorstellen“, betont Ute Volquardsen. Und offenbar gehe es hierzulande vielen Menschen so, sagte die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, als sie jetzt den offiziellen Startschuss für den Verkauf dieser meist rot blühenden Zimmerpflanze gab.

Allein in Schleswig-Holstein sind es 550.000 Weihnachtssterne, die der grünen Branche bundesweit zum Ende des Jahres einen Umsatz von 110 Millionen Euro bescheren. „Für den Gartenbau ist es das wichtigste Produkt.“ Nur die Orchideen würden sich die Deutschen noch häufiger auf die Fensterbank stellen, so Ute Volquardsen.

Aus diesem Grund haben Inga Balke, Chefin der Gärtnerei Krayenhagen in Nützen, und ihr Team seit Juni alle Hände voll zu tun, Sie müssen die Weihnachtssterne pflanzen, pflegen und so gedeihen lassen, dass sie jetzt in die Blumengeschäfte kommen können. Allein die Gärtnerei an der A-7-Ausfahrt Kaltenkirchen hat dieses Jahr wieder 65.000 Weihnachtssterne aufgezogen, von denen die meisten bis zum zweiten Advent verkauft sein dürften. „Weihnachtssterne gehen nur bis Heiligabend. Nach Weihnachten kauft sie keiner mehr“, sagt Inga Balke.

Weihnachtssterne lieben das Mondlicht

22 Wochen lang seien ihre Weihnachtssterne nun zu voller Größe und Blüte unter Glas in den 10.000 Quadratmeter großen Gewächshäusern emporgeschossen, berichtet Balke. Das sei in diesem Jahr etwas schwieriger geschehen als in den Jahren zuvor – und das liege vor allem am neuen Nachbarn Amazon. Der Parkplatz des Unternehmens, so Balke, sei nachts ständig hell beleuchtet, was die lichtscheuen Weihnachtssterne nicht so gerne mögen. Darum seien die Glasflächen nachts eigens verdunkelt worden, um den Wachstumsprozess nicht zu verlangsamen, auch wenn einige Pflanzen ihre Blüten nun erst etwa zwei Wochen später entwickelt hätten als sonst, erklärt Inga Balke. „Weihnachtssterne lieben das Mondlicht und verfärben sich erst, wenn die dunklen Nächte länger als die Tage hell sind.“

Im Handel koste der Weihnachtsstern in diesem Jahr etwa fünf bis acht Euro das Stück, je nach Größe und Anzahl der Blüten.