Leezen/Mözen . Schrecklicher Unfall auf der B 432: Vier weitere Businsassen wurden verletzt. Der Autofahrer hat sich inzwischen gestellt.
Der Unfallort auf der Bundesstraße 432 zwischen Leezen und Mözen glich am Sonnabend, kurz nach 20.30 Uhr, einem Trümmerfeld. Abgerissene Autoteile auf der Fahrbahn, Glassplitter, ein völlig zerstörter VW Passat und ein auf der linken Seite aufgerissener Linienbus der Autokraft. Es war die Szenerie eines furchtbaren Unfalls, bei dem ein 16-jähriges Mädchen sein Leben verlor. Sie saß im Linienbus, ebenso wie neun andere Fahrgäste, von denen sieben leicht verletzt wurden. Doch auch die körperlich Unversehrten benötigen die eilig herbeigerufene psychosoziale Betreuung, um den Schock des Erlebten aufzufangen.
Den Unfallhergang auf der Bundesstraße, kurz hinter der Abzweigung zur Autobahnauffahrt Schwissel, beschreibt ein Sprecher der Leitstelle der Polizei am Sonntag. „Der VW Passat kollidierte aus bislang unbekannter Ursache mit einem Baum am Straßenrand.“ Nach dem Zusammenstoß muss der Passat wie ein Geschoss auf die Straße zurück katapultiert worden sein.
Tödlicher Unfall: Pkw-Heck traf 16-jähriges Mädchen
Genau in diesem Moment kam der Bus auf der Gegenfahrbahn. Das Auto krachte exakt in Höhe der Fensterscheiben mit dem Heck in die Seite des Busses. Dabei wurden die Fensterstreben herausgerissen. Teile des Hecks des Passats blieben im Businneren hängen. Das 16-jährige Mädchen wurde offenbar voll getroffen.
Und der Fahrer oder die Fahrerin des Passates? Das war zunächst das Rätsel des Unfalls: Von ihm fehlte bis Sonntag noch jede Spur. Der Mann hatte sich direkt nach dem Zusammenstoß aus dem völlig zerstörten Passat befreien können. Unerkannt verschwand er vom Unfallort.
Die Vermutung, dass die Person eventuell schwer verletzt und geschockt davon gelaufen sein könnte, wurde von den Einsatzkräften sofort geprüft. „Das direkte Umfeld des Unfalls wurde von den Einsatzkräften am Sonnabend abgesucht. Es wurde niemand gefunden.“
Polizei suchte mit Hubschrauber nach Pkw-Fahrer
Suchtruppen der Feuerwehren Mözen und Leezen versuchten es zunächst zu Fuß und mit Wärmebildkameras ausgerüstet. Ohne Erfolg. Schließlich stieg sogar ein Polizeihubschrauber auf, der die weitere Umgebung mit einer Wärmebildkamera absuchte. Am Vormittag des Sonntags schließlich meldete sich ein 20-jähriger Mann über seinen Rechtsanwalt bei der Polizei. Er bekannte sich dazu, der Fahrer des Passat gewesen zu sein und ließ seinen Aufenthaltsorts mitteilen.
Kurz darauf wurde der Mann aus dem Kreis Segeberg in Polizeigewahrsam genommen. „Warum er mit dem Passat verunfallte, können wir noch nicht sagen. Die Ermittlungen laufen“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann am Sonntag
Bundesstraße war in beide Richtungen voll gesperrt
Für die Bergung der Verletzten und Unfallaufnahme wurde die Bundesstraße bis in die Morgenstunden des Sonntag in beide Richtungen gesperrt. Ein Gutachter sicherte die Unfallspuren vor Ort. Der Tod des Mädchens war auch für die eingesetzten Feuerwehrleute und Polizisten eine große Belastung. Die Eltern der 16-Jährigen waren noch am Sonnabend zum Unfallort geeilt. Sie mussten vom Team der psychosozialen Notfallversorgung betreut werden. Etwa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren Mözen und Leezen waren im Einsatz, dazu sechs Rettungswagen, zwei Notärzte und fünf Streifenwagen mit zehn Beamten.