Norderstedt . Ob sie andere Schüler oder Lehrer angesteckt hat, ist noch unklar. Acht Infizierte bei Jungheinrich in Friedrichsgabe.
Eine Schülerin der Willy-Brandt-Gemeinschaftsschule in Norderstedt ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Laut Infektionsschutz des Kreises habe sie glaubhaft versichert, im Kontakt mit ihren Mitschülern laufend Maske getragen zu haben, wenn der Abstand nicht ausreichend eingehalten werden konnte. Ihre Mitschüler in der Klasse werden daher den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes folgend der Kategorie II zugeordnet und gelten nicht als enge Kontakte (Kategorie I). Das bedeutet, dass nur jene Kinder in Quarantäne müssen, die zum jetzigen Zeitpunkt Symptome zeigen. In diesen Fällen wird dann ein Abstrich genommen. Ist dieser negativ, ist die Quarantäne aufgehoben. Wer symptomfrei ist, muss nicht in Quarantäne, wird aber aufgefordert, sich in den kommenden Tagen auf Covid-19 typische Symptome zu beobachten und diese bei Auftreten dem Infektionsschutz unmittelbar mitzuteilen. Aktuell ermittelt der Infektionsschutz hier noch. Ebenfalls ob gegebenenfalls Lehrkräfte als Kontaktpersonen der Kategorie I abgesondert werden müssen.
Beim Gabelstaplerhersteller Jungheinrich gab es eine Reihentestung
Bei Jungheinrich, der mit seinen etwa 1300 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in Norderstedt und Schleswig-Holstein zählt, gab es nach Angaben von Unternehmenssprecher Benedikt Nufer in der vergangenen Woche acht positiv auf Covid-19 getestete Mitarbeiter. „Bei Jungheinrich haben in der gegenwärtigen Corona-Pandemie der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Sicherung unserer Lieferfähigkeit höchste Priorität“, sagt Nufer. „Wir haben deshalb bereits seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr in allen Werken und Niederlassungen verbindliche Verhaltens- und Hygienemaßnahmen erlassen und gemeinsam umgesetzt, die sich an den Vorgaben des RKI und des Bundesarbeitsministeriums orientieren.“
Die nun aufgetretenen Infizierungen ließen sich eindeutig einzelnen Schichten zuordnen. „Präventiv werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Schichtgruppen deshalb am Montag zu Hause bleiben. Die Produktion im Werk wird entsprechend angepasst“, sagt Nufer. Um die Mitarbeiter des Gabelstaplerherstellers in der Norderstedter Produktion in Friedrichsgabe maximal zu schützen und um einen möglichen Verbreitungsgrad schnellstmöglich aufzuklären, wurden in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Segeberg alle Mitarbeiter der betroffenen Schichten am Sonnabend zu einer Reihentestung gebeten. Alle 226 Testergebnisse, die im Laufe des Sonntagnachmittags bekannt wurden, waren negativ. „Das ist ein Ergebnis, das uns heute sehr glücklich macht“, sagt Nufer am Sonntag „Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie gestern trotz des Feiertags in so großer Zahl bereitwillig zu dem Reihentest erschienen sind. Dies ist ein großartiger Beleg für das Verantwortungsbewusstsein innerhalb unserer Belegschaft.“ Es gab einige wenige Mitarbeiter, die nicht zur Testung erschienen, etwa aufgrund von Krankheit. Alle weiteren Schritte finden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt statt.
Zum ersten Mal seit Monaten zweistellige Zahl der Neuinfektionen
Kreisweit scheint sich das Infektionsgeschehen nun auch im Kreis Segeberg zu verstärken. Nachdem es in den vergangenen Wochen durchgängig pro Tag nur zwischen zwei oder vier Neuinfektionen gegeben hatte, verzeichnete das Gesundheitsamt bis Freitag nun elf neue Fälle, inklusive der Schülerin in Norderstedt und der Fälle bei Jungheinrich. Was die Verfolgung der Infektionsketten angeht, so war bei drei Fällen die Infektionsquelle unbekannt, zwei Reiserückkehrer aus Tschechien und Tunesien waren dabei, zwei berufliche Kontakte und vier private oder familiäre Kontakte. Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis steigt damit auf 480. Wieder genesen davon sind 445 Menschen. Aktuell sind somit 28 Personen mit Corona infiziert. In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 274 Personen, wieder aus dieser entlassen sind 1941.