Norderstedt. Das Mädchen hat sich im Urlaub in Südeuropa angesteckt. 22 Mitschüler müssen nun vorerst in Quarantäne.
An der Norderstedter Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark ist bei einer der Schülerinnen das Coronavirus nachgewiesen worden. Alle zum betroffenen Zeitpunkt anwesenden Klassenkameraden und Kameradinnen des infizierten Mädchens stehen seit heute unter Quarantäne beziehungsweise veranlasst der Infektionsschutz des Kreisgesundheitsamtes in Bad Segeberg dies aktuell.
Geprüft wird, ob sich Lehrer angesteckt haben
Insgesamt müssen weitere 22 Kinder abgesondert werden, teilt der Kreis mit. Die Ermittlungen bei den Lehrkräften dauern derzeit an, sodass hier noch keine Aussage möglich ist, ob einer der Lehrer möglicherweise infiziert wurde.
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Das infizierte Mädchen, das zuletzt am 12. August die Schule besucht hatte und dann krank zuhause blieb, hat sich wie eines seiner Familienmitglieder nachweislich in einem Nicht-Risikogebiet in Südeuropa mit Covid-19 infiziert. Der Unterricht an der Gemeinschaftsschule folgt dem Kohortenprinzip. Das bedeutet, dass Unterricht und Pausen ausschließlich innerhalb des Klassenverbandes stattfinden. Allerdings ohne Masken.
Die Schülerin ist seit dem 12. August krank zu Hause geblieben
Da die Schülerin letztmalig am Mittwoch vergangener Woche Kontakt zu ihren Mitschülern haben konnte, endet die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne für die 22 Mädchen und Jungen theoretisch bereits am kommenden Mittwoch, so dass sie die Schule am 27. August wieder besuchen könnten.
Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass der heute veranlasste Test – die Testung erfolgt am Sonnabend – bei allen 22 negativ ausfällt und dass diese bis zum Ende ihrer Quarantäne keine Symptome bekommen. Die Testergebnisse werden am Montag erwartet.
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Solange die Kinder als Kontaktperson und nicht als infiziert gelten, müssen weitere Familienmitglieder nicht in Quarantäne. Sollte ein Kind aber Symptome haben oder entwickeln, bevor das Testergebnis vorliegt, muss auch das familiäre Umfeld in Quarantäne. Generell gilt laut Robert-Koch-Institut aber vereinfacht gesagt: Kontaktpersonen von Kontaktpersonen müssen nicht abgesondert werden.
Neben der Klasse des Mädchens müssen keine weiteren Schüler in Quarantäne
Im Schulgebäude, also außerhalb der Klassenräume, muss immer eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Die Schulleitung hat dem Infektionsschutzglaubhaft versichert, dass sich daran gehalten worden ist und wird. Aus diesem Grund sieht der Infektionsschutz nach derzeitigem Ermittlungskenntnisstand keine Veranlassung, weitere Schülerinnen und Schüler unter Quarantäne zu stellen.
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- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
- Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten
Kreisweit hat es seit Mittwoch insgesamt fünf nachgewiesene Covid-19-Neuinfektionen gegeben. In zwei Fällen handelt es sich um besagte Schülerin und ein weiteres Familienglied. Auch die übrigen drei Fälle sind Reiserückkehrer aus Südosteuropa und dem Balkan – zum Teil aus Risikogebieten. Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis steigt damit auf 387.
Wieder genesen davon sind 366 Menschen. Das bedeutet, dass aktuell 14 Menschen mit Corona infiziert sind. In Quarantäne befinden sich derzeit 94 Personen (hinzukommen nun je nach Erreichbarkeit noch die Schüler aus Norderstedt); wieder aus dieser entlassen sind 1337.