Tangstedt. Feuerwehren aus Wulksfelde und Glashütte sind gemeinsam mit Helfern des Technischen Hilfswerkes 13 Stunden im Einsatz, um den Baum zu beseitigen.

„Von einem langen und herausfordernden Einsatz“ berichtet Andreas Riecken, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in Wulksfelde. Denn was in der Nacht auf Mittwoch begonnen hatte, zog sich letztlich über 13 Stunden.

Um 2.53 Uhr war in der Regionalleitstelle Süd ein Alarm aus dem Tangstedter Ortsteil Rade eingegangen. Anrufer waren die Bewohner eines Einfamilienhauses, die von einem lauten Krachen aufgeweckt worden waren. Eine rund 30 Meter hohe Eiche war in etwa sieben Meter Höhe abgebrochen, auf den Dachstuhl gestürzt und hatte diesen beschädigt.

„Die Lage vor Ort zeigte, dass der herunterhängende und freischwebende Teil des abgebrochenen Baumes jederzeit die Giebelwand des Hauses einzudrücken drohte“, so Riecken. Als Unterstützung wurde die Glashütter Wehr mit ihrer Drehleiter hinzugerufen. Erst dadurch konnte der freischwebende Teil gesichert werden, dazu wurden Äste abgesägt, um das Gewicht der Baumkrone zu reduzieren.

In den frühen Morgenstunden begutachteten Fachleute des Technischen Hilfswerks aus Bad Oldesloe und aus Lübeck die weiterhin unsichere Situation und die Statik des Gebäudes. Ein Kran wurde daraufhin angefordert – das 100 Tonnen schwere Gefährt wurde aus Ratekau in Ostholstein nach Tangstedt transportiert.

Weil der Koloss das Grundstück nicht befahren konnte, wurde von der Straße, also aus 40 Metern Entfernung, gearbeitet. Um 15 Uhr war die Eiche schließlich entfernt und die Gefahr für das Haus gebannt. Dieses ist weiterhin bewohnbar, Menschen wurden nicht verletzt. Ein Zimmerermeister begann unmittelbar mit der Sicherung und Reparatur des Daches.

„Der Einsatz war um 16 Uhr beendet, um 17 Uhr waren wir wieder einsatzbereit“, so Riecken. „Wir haben im Verlaufe des Einsatzes durchgewechselt, sodass auch die individuellen Belange hinsichtlich des Berufslebens berücksichtigt werden konnten. Lange Einsätze sollten niemanden davon abhalten, in die freiwillige Feuerwehr einzutreten.“

Warum der Baum abgebrochen war, blieb unklar. Allerdings habe es in der Nacht durchaus gestürmt, so Riecken. „Es gab einige Einsätze im Kreis Stormarn“.