Langenhorn. Der damals 29-Jährige wurde 1985 in Langenhorn ermordet. Am Tatort soll eine Gedenktafel aufgestellt werden.
Nicht weit hinter der Stadtgrenze Norderstedts, an der Straße Hohe Liedt in Langenhorn, wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1985 Mehmet Kaymakci im Alter von 29 Jahren von drei Neonazis ermordet. Die Mörder verprügelten den Mann und töteten ihn schließlich mit dem Wurf eines schweren Steins auf seinen Kopf – als Kaymakci schon wehrlos am Boden lag.
35 Jahre nach dieser menschenverachtenden Tat wurde am Sonnabend am Tatort an der Straße Hohe Liedt an Mehmet Kaymakci erinnert, organisiert von der „Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci“, Gülüstan Avci sowie Faruk Arslan. Michael Werner-Boelz, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord: „Der Mord an Mehmet Kaymakci soll uns immer wieder daran erinnern, dass wir als offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft die Aufgabe haben, unsere Grundwerte zu verteidigen, für Menschenrechte und gegen rechte Hetze einzutreten und dafür zu sorgen, dass rechtes Gedankengut keinen Platz in unserer Gesellschaft findet.“ Die Entmenschlichung aller, die vermeintlich anders sind, sei der Kern rechtsextremen Denkens und Handelns. Diese Menschenfeindlichkeit werde erkennbar in der Betonung der Ungleichwertigkeit.
Gedenktafel am Tatort ist in Planung
„Die Gleichwertigkeit aller Menschen und die Sicherung ihrer physischen und psychischen Unversehrtheit sind aber die zentralen Werte einer modernen und humanen Gesellschaft. Deshalb ist jeder Angriff auf vermeintliche Minderheiten ein Angriff auf unsere offene, demokratische Gesellschaft“, sagte Werner-Boelz. Die Bezirksversammlung hatte interfraktionell beschlossen, eine Gedenktafel am Tatort zu errichten und dafür 5000 Euro zur Verfügung gestellt. Momentan befindet sie sich in der Planung und Erstellung.