Eekholt. Die Graukraniche haben ein Küken bekommen. Doch die Vögel sind nicht einzigen Tiere: Auch die Wölfe haben Nachwuchs.

Auf dem Rundgang durch den Bereich Moor und Heide im Wildpark Eekholt können Besucher seit Kurzem einen besonders schönen Jungvogel beobachten: Ein junger Graukranich entdeckt seine Welt und schreitet dort auf dem ruhigen, etwas verborgenen Gelände gemeinsam mit den Altvögeln in typischer Kranichart. Sogleich spürt man die Faszination, die von diesen wunderbaren Vögeln ausgeht. Der kleine Kranich ist am 4. Mai im Wildpark geschlüpft. Er wird von der Mutter geführt, die ihr Junges nicht aus den Augen lässt.

Wenn zwei Küken schlüpfen, übernimmt jeder Altvogel, also Vater und Mutter, jeweils ein Küken. Jungvögel tragen anfangs ein zimtbraunes Daunengefieder. Ihr fertiges Jugendkleid ist bis auf den sandfarbenen Kopf braun gefärbt. Erst im Laufe des ersten Winters bildet sich die schwarz-weiße Kopfzeichnung aus. Dennoch brauchen die Jungen insgesamt drei bis vier Jahre, um vollständig die Färbung der Altvögel mit roter Kopfkappe und auffallendem Federschmuck zu entwickeln.

Zu Beginn wurde das Kranichküken zusätzlich mit einem speziellen Aufzuchtfutter versorgt, das die Mutter dem Küken aus dem Schnabel vorhielt. Jetzt, nach acht Wochen, bekommt der Jungvogel als größeren Anteil eine reguläre Futtermischung.

Auch ein kleiner Wolfswelpe streift durch das Gehege

Neuer Star in Eekholt: Der junge Wolf erkundet das Gehege.
Neuer Star in Eekholt: Der junge Wolf erkundet das Gehege. © Plate | Hajo Plate

Kraniche sind Allesfresser. Ihre vielseitige Nahrungspalette reicht von Kleinsäugern, Reptilien, kleinen Fischen, Fröschen, Schnecken, Insekten über Getreidekörner und verschiedene Pflanzenteile. In Gehegehaltung erreichen Graukraniche ein Alter von bis zu 40 Jahren. In freier Wildbahn ist die Lebenserwartung jedoch geringer. Bei den Altvögeln heben sich die schwarz-weiße Kopf- und Halszeichnung und die rote, federlose Kopfkappe deutlich vom grauen Gefieder ab. Der schönste Schmuck des Kranichs ist seine „Schleppe“. Diese über den kurzen Schwanz herabhängenden Federn sind die verlängerten inneren Armschwingen sowie Schulterfedern der Flügel. In Erregung stellt der Kranich seine Federn auf und erscheint damit noch majestätischer. Weitschallend und unüberhörbar ertönt der herrliche Trompetenruf im Frühjahr und Herbst zur Zugzeit. Ein eindrucksvolles Erlebnis!

Bis zum Spätwinter kann der kleine Kranich noch bei seinen Eltern auf den deckungsreichen Moorflächen bleiben. Wenn die nächste Brut ansteht, wird er umgesiedelt und mit dem jetzt hochbeinigen, langhalsigen und schon größer als ein Storch herangewachsenen Jungvogel aus dem Jahr 2019 zusammengeführt.

Der Wildpark freut sich seit Monaten über seinen Tiernachwuchs. Während sich im Frühjahr bei den Wildschweinen die Frischlinge um die Bache tummelten, schlüpften die ersten Storchenküken. Und dann die große Sensation Anfang Juni: Zum ersten Mal seit Jahren streift wieder ein kleiner Wolfswelpe durch das Gehege. Die achtjährige Wölfin Mascha hat ein Junges geboren, wie der Wildpark mitteilte.

Niedlich, aber nicht ungefährlich: ein Baummarderbaby.
Niedlich, aber nicht ungefährlich: ein Baummarderbaby. © Janine Bürger | Janine Bürger

Doch damit nicht genug: Die Baummardermutter Finja hat sich den Angaben des Wildparks zufolge am 22. März in ihre geschützte Schlafhöhle zurückgezogen, um dort ungestört ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen. Am 7. Mai konnte bei einer vorsichtigen Kontrolle durch die Tierpfleger beobachtet werden, dass es sich um drei gesunde und gut genährte Junge handelt.