Norderstedt. Norderstedts Oberbürgermeisterin spricht mit Verwaltungschefs der Kommunen und Wirtschaftsminister über geplante Schließungen.

Seit einer Woche ist bekannt, dass Galeria Karstadt Kaufhof bundesweit im Herbst 62 Filialen schließen will, dazu auch 20 Standorte des Ablegers Karstadt Sports keine Zukunft haben. Schleswig-Holstein ist besonders stark betroffen: In Norderstedt sollen Karstadt und Karstadt Sports dichtmachen, in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster weitere Warenhäuser.

Die Bürgermeister und Oberbürgermeister der Kommunen sprechen Freitag auf Einladung des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministern Bernd Buchholz (FDP) in einer Videokonferenz mit Vertretern des Handelskonzerns und der Gewerkschaft Ver.di über die dramatische Entwicklung. Neben Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder nehmen ihre Kollegen Simone Lange (Flensburg), Ulf Kämpfer (Kiel), Olaf Tauras (Neumünster) und Jan Lindenau (Lübeck) an dem Gespräch teil.

Karstadt-Schließungen: In Norderstedt geht es um mehr als 300 Arbeitsplätze

„Natürlich werden wir die Entscheidung hinterfragen“, sagt Bernd Buchholz. Karstadt solle darlegen, welche Kriterien es gewesen seien, die zu den geplanten Schließungen geführt hätten. Gleichwohl befürchtet er, „dass man nicht viel ändern wird“ – vielleicht könne man für einen einzelnen Standort etwas tun. „Es geht darum, dafür zu sorgen, dass die Menschen so schnell wie möglich eine weitere Beschäftigung haben.“ Allein in Norderstedt geht es um mehr als 300 Arbeitsplätze.

Buchholz sagt, es müssten Konzepte für die Innenstädte entwickelt werden, damit diese nicht veröden. „Die Bürgermeister sind zusammen mit uns als Wirtschaftsministerium gefordert. Lange Leerstände wollen wir nicht. Und da wird es Möglichkeiten geben, diese zu verhindern.“