Neumünster. Das Mitglied des rechtsextremen „Aryan Circle“ hatte einen Mann krankenhausreif geschlagen und Sülfelder Bürger angegriffen.
Wegen gefährlicher und vorsätzlicher Körperverletzung sowie weiterer Delikte muss ein mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen Gruppierung „Aryan Circle“ aus Bad Segeberg und Sülfeld zwei Jahre und sieben Monate in Haft.
Das Amtsgericht Neumünster sprach den 23-jährigen Angeklagten am Mittwoch auch der Beleidigung von Polizeibeamten, Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen und Sachbeschädigung schuldig. Es ordnete die Unterbringung in einer forensisch-psychiatrische Klinik, dem sogenannten Maßregelvollzug, an. In vier der zwölf angeklagten Fälle sprach das Schöffengericht den 23-Jährigen frei.
Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte hatte dem Gutachter gegenüber erklärt, er wolle sich von seiner Alkohol- und Drogensucht therapieren lassen. Dem Experten zufolge sagte sich der Mann seiner Sucht wegen vom „Aryan Circle“ los.
Der Angeklagte war von der Polizei in einer psychiatrischen Klinik festgenommen worden, in die er sich freiwillig zurückzog, nachdem er ein Opfer schwer verletzt hatte. Der 23-Jährige hatte in Bad Segeberg einen Mann durch Schläge und gezielte Tritte mit Springerstiefeln gegen den Kopf so erheblich verletzt, dass dieser ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Nasenbeinfraktur erlitt und auf der Intensivstation behandelt werden musste.
Darüber hatte der Angeklagte auch einige Bürger in Sülfeld angegriffen. Am 17. Oktober hatte der bekennende Nazi zwei Teilnehmer einer Aktion zur Entfernung der von der Gruppierung „Aryan Circle“ im Ort verteilten Aufkleber beschimpft und durch Schläge sowie den Einsatz von Reizgas verletzt.