Kreis Segeberg. Jeden Tag stellen wir Ihnen eine Aufgabe. Im heutigen Denksport-Rätsel wird der Name einer ebenso schönen wie geheimnisvollen Frau gesucht.
Wenn Sie sich wegen der Corona-Krise in diesen Tagen nur sehr eingeschränkt körperlich betätigen, weil die Gymnastikstunde ausfällt und auch die Boule-Runde eine Pause einlegt, dann versuchen Sie es doch mal mit Denksport! Wir suchen täglich nach dem Namen einer bekannten Persönlichkeit. Viel Spaß!
Am 15. Oktober 1917 bereitete sich ein Erschießungskommando im französischen Vincennes auf eine Hinrichtung vor. Zu Kriegszeiten mussten entlarvte Spione mit der Todesstrafe rechnen. Diesmal jedoch erregte der Fall die Öffentlichkeit beträchtlich. Vor den Gewehrläufen der Exekutoren stand eine Frau, und was für eine: prominent, skandalumwittert, geheimnisumwoben und exotisch schön.
Die Niederländerin Margarethe Zelle hatte mit ihrem ersten Ehemann einige Jahre in den ostasiatischen Kolonien Hollands verbracht. 1904 trennte sich das Paar, Margarethe zog nach Paris. Wegen ihres dunklen Teints, ihrer schwarzen Haare und der Vorliebe für javanische Tempeltänze hielt man sie für eine fernöstliche Schönheit. Margarethe verlieh sich einen malayischen Namen und behauptete, sie sei das Kind einer 14-jährigen Tempeltänzerin und aufgewachsen bei Tempelpriestern, die sie Tänze zu Ehren des Hindugottes Shiva lehrten. Vor dem Altar des Hindutempels habe sie bereits als 13-Jährige nackt getanzt. Nach dieser animierenden Legende bedurfte es keiner weiteren Reklame, um das sensationshungrige Publikum scharenweise zu ihren Darbietungen als orientalische Tänzerin zu locken. Margarethes Bühnenkostüm bestand aus skandalös transparenten Gewändern und einem juwelenbesetzten Büstenhalter, den sie manchmal auch wegließ. Später gestand sie: „Ich konnte nie gut tanzen. Die Leute wollten mich sehen, weil ich die Erste war, die es wagte, sich in der Öffentlichkeit nackt zu zeigen.“ Sehen wollten sie vor allem die Männer, darunter hohe Militärs – Margarethe schwärmte für Uniformträger.
Sie verpasste keine Gelegenheit, ihre Legende auszuschmücken. Reiste sie nach Berlin, erzählte sie später allen Pariser Bekannten, sie wäre in Indien auf Safari gewesen. Fuhr sie nach Paris, erklärte sie in Berlin, sie müsse nach Ägypten. Die Lügen brachten ihr zunächst Erfolg, wurden ihr dann aber zum Verhängnis: Im Februar 1917 verhafteten französische Behörden die Tänzerin und beschuldigten sie der Spionage in Diensten des Kriegsgegners Deutschland. Bis heute erscheinen die Beweise gegen sie nicht zwingend. So entpuppte sich ein Röhrchen mit angeblicher „Geheimtinte“ als chemische Tinktur, die Margarethe als Verhütungsmittel benutzte. Trotzdem wurde Todesurteil vollstreckt.
Wie lautet der Künstlername der als Spionin hingerichteten Tänzerin? Die Lösung steht am Montag im Abendblatt. Der Name des sibirischen Bauernsohns, der als Wunderheiler am Zarenhof aus und ein ging und nach dem wir in der Freitagausgabe fragten, lautet natürlich Rasputin!