Kaltenkirchen. Stadt investiert erneut kräftig und nimmt dafür Schulden in Kauf. Auch Gemeinden im Umland stehen in diesem Jahr vor großen Ausgaben.
Kaltenkirchen setzt ein weiteres Jahr auf Wachstum. Unternehmen und die Stadt selbst werden bis 2022 kräftig investieren. 14 Millionen stehen im kommunalen Haushalt für Projekte bereit, die zum Teil mit neuen Schulden bezahlt werden. Rechnerisch ist jeder Einwohner mit 1500 Euro verschuldet. Eine im Vergleich zu Nachbarorten kleine Summe.
1. Schulen
Die Stadt wird bis 2022 mehr als eine Million Euro für die Digitalisierung im Gymnasium (1) sowie in den Grundschulen Flottkamp (2) und Alter Landweg (3) investieren. Sie erwartet Zuschüsse in Höhe von 588.000 Euro. Ähnlich hoch sind bis 2022 die Kosten für Digitalprojekte in der Gemeinschaftsschule am Marschweg (4), der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (5), der Grundschule am Lakweg sowie der Förderschule am Lakweg (6), die gemeinsam mit dem Schulverband betrieben werden.
Die Zuschüsse aus dem Digitalpakt belaufen sich auf 563.000 Euro. Die Schulen werden flächendeckend mit WLAN, Geräten für Schüler und Präsentationstechnik ausgestattet. Außerdem investieren Stadt und Schulverband in Sanierungen. 1,74 Millionen Euro werden es im Gymnasium sein, 290.000 in der Gemeinschaftsschule am Marschweg und 310.000 in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.
7. Kindertagesstätten
Die Stadt setzt das Kita-Reform-Gesetz um und legt einen Betreuungsschlüssel von zwei Mitarbeitern im Elementar- und Hortbereich fest. Dort sollen die Gruppen nicht größer als 20 Kinder sein. Außerdem werden die Elternbeiträge gedeckelt und ein Rechtsanspruch von fünf Stunden täglich für Ü3-Kinder festgelegt.
8. Rathaus
2020 betragen die Planungskosten für die Erweiterung des Rathauses 301.000 Euro, die Investitionen belaufen sich auf 1,8 Millionen. „Wir müssen dringend das Rathaus erweitern“, sagt Bürgermeister Hanno Krause. „Die Aufgaben wachsen, wir haben zu wenig Platz.“ Der Anbau soll auf dem Gelände des Gebäudes Holstenstraße 12 entstehen, das im Februar abgerissen wird.
In diesem Jahr weitet die Stadtverwaltung die Digitalisierung aus und führt das elektronische Dokumentenmanagement ein. Aktenführung und Archivierung erfolgt künftig digital. Die Webseite www.kaltenkirchen.de soll optimiert werden. Darüber hinaus ist geplant, bis 2022 Dienstleistungen für Bürger über ein Online-Portal anzubieten.
9. Feuerwehr
Die freiwillige Feuerwehr erhält zwei neue Hilfeleistungslöschfahrzeuge und einen Gefahrgut-Gerätewagen. Dafür gibt die Stadt 1,56 Millionen Euro aus.
10. Beleuchtung
Die Stadt setzt den Austausch der gelben Lampen in der Innenstadt fort. Die Kosten der im Beleuchtungskonzept festgelegten Pläne liegen bei 653.000 Euro.
11. Ausgleich
849.000 Euro kostet der Kauf von Flächen, die die Bebauung von Grundstücken ausgleichen sollen.
12. Sport
Neben dem im vergangenen Jahr eröffneten Kunstrasenplatz auf der Johannes-Kelmes-Sportanlage entsteht ein weiterer. Die Kosten betragen 1,07 Millionen Euro.
13. Straßen- und Kanalsanierung
1,15 Millionen Euro wird die Kanalsanierung im Bereich Ortelsburger/Neidenburger Straße (13) kosten. 350.000 Euro sind für Sanierungen am Tannenweg (14) und 355.000 für den Umbau des Geh- und Radwegs an der Ecke Hamburger Straße/Brauerstraße (15) eingeplant. Die Umsetzung des Radwegekonzepts wird mit 330.000 Euro zu Buche schlagen.
16. Bus
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember wird der Busverkehr mit neuen Haltestellen, Linien und Fahrzeugen umgestaltet. Der Verkehr wird in den HVV integriert.
17. Megabike
Am Kisdorfer Weg eröffnet im ersten Quartal auf dem früheren Bauhaus-Gelände das Fahrradgeschäft Megabike. Die Bauarbeiten sind weitgehend beendet.
18. THW und DRK
Die Planungen für den Umzug des Technischen Hilfswerks vom Porschering und des Roten Kreuzes von der Alvesloher Straße beginnen. Beide Hilfsorganisationen sollen neben der Feuerwache an der Süderstraße untergebracht werden.
19. Senioren
Der Neubau am Holstenplatz mit 123 Betten wird im ersten Quartal eröffnet (19). Fertiggestellt werden außerdem die Seniorenwohnungen an der Brauerstraße (20).
AMT KALTENKIRCHEN-LAND
21.Sechs-Millionen-Projekt
Auch die Dörfer des Amtes Kaltenkirchen-Land planen Investitionen. Nach langwierigen Verhandlungen hat die Amtsverwaltung ein 5000 Quadratmeter großes Grundstück in Nützen für einen Neubau gekauft. Ein in Kaltenkirchen geborener Architekt gewann die europaweite Ausschreibung und hat erste Entwürfe vorgelegt. Der Bau des Sechs-Millionen-Projekts beginnt voraussichtlich im Sommer.
22.Alveslohe
Ein Investor hat das Hage-Gelände gekauft und wird den ehemaligen Landhandel abreißen. Für die Neubauplanung liegt ein Ortsentwicklungskonzept vor, das eine Kita, eine Arztpraxis und barrierefreies Wohnen vorsieht. Außerdem setzt die Gemeinde die Arbeiten zur Flächenentwässerung und zur Sanierung der Landesstraße fort.
23.Hartenholm
2020 wird das neue Dörps- un Sprüttenhus eröffnet. Der Neubau für die Gemeinde und die Feuerwehr hat 1,8 Millionen Euro gekostet. Für die energetische Sanierung der Mehrzweckhalle sind 625.000 Euro veranschlagt, die zu 75 Prozent mit Fördermitteln bezahlt werden. Ob auf dem Flugplatz ein weiteres Werner-Rennen auf dem Programm stehen wird, ist noch offen.
24.Hasenmoor
Die Gemeinde kauft für 100.000 Euro eine Photovoltaikanlage für die Sporthalle.
25.Lentföhrden
Die Feuerwehr bekommt für 2,4 Millionen Euro eine neue Wache mit fünf Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge. Noch ist offen, wann mit dem Bau begonnen wird. Die Kita soll erweitert werden.
26.Nützen
Der Onlinehändler Amazon baut ein neues Verteilzentrum an der A7. Die Investitionen gehen in die Millionen.
27.Schmalfeld
Die Grundstücke im Gewerbegebiet sind verkauft, in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten.
Das wurde aus den Agenda-Plänen 2019
2019 haben viele Bauherren ihre Projekte abgeschlossen: Die Deutsche Reihenhaus AG hat im Neubaugebiet an der Alvesloher Straße das letzte ihrer 166 Reihenhäuser verkauft. Das Gewerbegebiet Grashofstraße konnte komplett vermarktet werden. Außerdem hat die Stadt damit begonnen, die umstrittenen gelben Lampen in der Innenstadt gegen moderne stromsparende Leuchten auszutauschen. In der neuen Kita Zeisigring sind 2019 90 Kinder eingezogen.
Auch das Sportstättenentwicklungskonzept wurde mit einem Kostenvolumen von 2,5 Millionen Euro weitgehend umgesetzt. Darin sind für die Vereine neue Kunstrasenplätze, Umkleidegebäude und ein Vereinsgebäude für Fetihspor enthalten. Für die Naherholung steht seit vergangenem Jahr der Flottmoorpark zur Verfügung, der eine Million Euro gekostet hat. Die Feuerwehr hat auf ihrem Gelände den Übungsturm in Betrieb genommen. Ins Stocken geraten ist die Planung den Übungsplatzes für den Motorsportclub westlich der Autobahn. Viele Anwohner östlich der A 7 fürchten Lärmbelästigungen.