Norderstedt. Mehrheit der Deutschen befürwortet laut einer Umfrage ein Verbot von Silvesterböllern. Auch CDU-Stadtvertreter forderte, ein Verbot zu prüfen.

Raketen, Böller und Knallfrösche sind bei vielen Deutschen genauso fest in der Silvestertradition verankert wie der Kult-Kurzfilm „Dinner for One“. In Zeiten des Klimawandels sprechen sich allerdings immer mehr Menschen für ein Böllerverbot aus, um die Umwelt zu schützen und die sinnlose Geldverbrennung zu stoppen. Auch die Norderstedter Grünen appellieren vor dem Jahreswechsel an die Bürger, auf das Böllern zu verzichten.

„Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitmenschen, auf die Tiere und die Umwelt“, fordert Dagmar Feddern, umweltpolitische Sprecherin der Norderstedter Grünen. In einer Nacht würden die Deutschen 130 Millionen Euro verballern und rund 4500 Tonnen giftigen Feinstaub produzieren. „Das ist so viel wie 15 Prozent des jährlichen Straßenverkehrs in Deutschland. Dänemark sollte uns ein Vorbild sein, denn bei unseren nördlichen Nachbarn ist das Silvesterböllern schon lange gänzlich verboten.“

Bereits Anfang November hatte CDU-Stadtvertreter Volker Schenppe die Verwaltung darum gebeten, ein Böllerverbot in Norderstedt zu prüfen. Nicht bei allen Parteien stieß Schenppe auf so viel Zustimmung wie bei den Grünen. „Viele andere Städte haben Böllerverbote in Innenstadtzonen ausgesprochen. Lebensmittelketten und Baumärkte nehmen Böller und Raketen aus ihrem Sortiment. Wir erleben durch Zuschriften und in der öffentlichen Berichterstattung viel Zustimmung zum Verzicht auf das Böllern“, sagt Christine Böttcher, Stadtvertreterin der Grünen.

In der Tat: Laut einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov befürworten 57 Prozent der Deutschen aus Umwelt- und Sicherheitsgründen ein Verbot von Böllern. 36 Prozent sprechen sich gegen ein Verbot aus, sieben Prozent sind unschlüssig. Böttcher: „In den sozialen Medien lese ich vermehrt, dass die Menschen das Geld lieber spenden wollen. Das ist doch der Knaller!“