Norderstedt . Die meisten Raser wurden von der Radarsäule an der Schleswig-Holstein-Straße erwischt. Stadt rechnet mit Bußgelderträgen von 1,5 Millionen Euro.

Über zu wenig Auslastung ihrer Radarsäulen im Stadtgebiet können sich die Verantwortlichen des Norderstedter Ordnungsamt nicht beschweren. Die vier stationären Geschwindigkeitsmessanlagen haben im ersten Halbjahr 2019 schon wieder 20.549 mal ausgelöst. Allerdings sinken die Zahlen der ertappten Raser in der Stadt: 2017 wurden 76.851 geblitzt, 2018 waren es noch 53.257 Fahrer und auch die Halbjahreszahlen für 2019 lassen vermuten, dass sich dieser Trend fortsetzt. Entweder respektieren die Autofahrer das Blitzen für die Lärmminderung – oder sie haben sich einfach an die Standorte gewöhnt, vor denen sie kurz stark abbremsen müssen.

Die mit 10.085 meisten Fallzahlen im ersten Halbjahr 2019 verzeichnet wie immer die Radarsäule auf der Schleswig-Holstein-Straße (27.103 Fälle im Jahr 2018). Dahinter folgen die Säulen an der Niendorfer Straße (4822), an der Poppenbütteler Straße (3024) und an der Oadby-and-Wigston-Straße (2618).

Bei den vier stationären Rotlicht-Blitzern ist die Lage sehr verschieden. Drei Anlagen weisen im Halbjahr 2019 hohe bis mittlere Fallzahlen auf: Poppenbütteler Straße, Ecke Hummelsbütteler Steindamm (94), Schleswig-Holstein-Straße, Ecke Poppenbütteler Straße (152) und Ecke Stromarnstraße (80). In den vergangenen zwei Jahren faktisch arbeitslos war hingegen der Blitzer an der Niendorfer Straße vor der Tesa-Zentrale. Deswegen versetzte die Stadt das Gerät 2019 an die Ohechaussee, Ecke Schäferkamp. Dort soll sie nun den von Schülern stark genutzten Ampel-Übergang überwachen. Und das scheint mehr als nötig zu sein. Zwar konnte das Gerät aufgrund von technischen Schwierigkeiten erst im Juli den Betrieb aufnehmen. Doch allein in den letzten vier Wochen des ersten Halbjahres 2019 wurden 17 Fahrer erwischt, die bei Rot über die Ampel fuhren.

Auch das mobile Radargerät der Stadt ist im Dauereinsatz und hat in den ersten sechs Monaten 2019 bereits 1196 Raser bei 27 Einsätzen im Stadtgebiet geblitzt.

Die Stadt rechnet in diesem Jahr mit Bußgelderträgen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Für die zusätzlichen Mitarbeiter im Ordnungsdienst und in der Bußgeldstelle fallen jährliche Kosten in Höhe von 306.700 Euro an. Dazu kommen die Leasinggebühren für die Radarsäulen und das Mobile Blitzgerät, sie liegen bei 354.600 Euro. Die Bearbeitung der Knöllchen in der Bußgeldstelle sorgt für jährliche Geschäftsaufwendungen in Höhe von 140.000 Euro. Unter dem Strich wird also ein Gewinn von 700.100 Euro erwartet. Der Bereich Verkehrsüberwachung ist damit was den Aufwandsdeckungsgrad angeht, der uneinholbare Spitzenreiter im Rathaus: 187,36 Prozent!