Nahe. Starke Überschwemmungen: 40 Einsatze für die Freiwillige Feuerwehr innerhalb kürzester Zeit. Keller und Tiefgaragen mussten leergepumpt werden.
33 Jahre sei er nun bei der freiwilligen Feuerwehr, sagt Nahes Wehrführer Jan Sonnenschein. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Die Gemeinde war am Freitagnachmittag betroffen von einem halbstündigen Starkregen, der den Ort bis in den Abend hinein in eine Art Ausnahmezustand versetzte. „Innerhalb kürzester Zeit hatten wir 40 Einsätze“, so Sonnenschein, „das ist die Größenordnung von Einsätzen in einem Jahr.“ Das Unwetter war derartig lokal, dass bereits die Nachbardörfer Itzstedt und Kayhude deutlich geringere Auswirkungen spürten – dafür halfen die dortigen Feuerwehren in Nahe mit. „Das Problem war, das Ganze erst einmal zu sichten. Ein Fahrzeug ist herumgefahren, um zu sehen, welche Gefahren es gibt, wo noch Schäden verhindert werden können“, berichtet der Wehrführer.
Schwerpunkte waren die Straßen Alte Ziegelei und Plaggen. Sonnenschein: „In einem Wohnhaus ist der Estrich hochgekommen, das sind erhebliche Schäden. Für mich war auch sehr außergewöhnlich, dass bei Reihenhäusern teilweise die Haustüren nicht mehr zu öffnen waren, weil Wassermaßen von gut 40 Zentimetern von außen drückten.“ Wo die Bewohner im Urlaub waren, besorgte sich die Feuerwehr kurzerhand Schlüssel von den Nachbarn, um Keller oder Tiefgaragen leerpumpen zu können.
Wassereinbrüche meldeten unter anderem auch der Rewe-Markt und die Budnikowsky-Filiale an der Segeberger Straße, wo der Niederschlag vom Parkplatz in die Gebäude floss. Insgesamt blieb es in Nahe bei Sachschäden, Menschen wurden nicht verletzt.
Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute – Nahes Wehr umfasst 40 Mitglieder und fünf Fahrzeuge – stießen auch organisatorisch an ihre Grenzen. „Wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie man sich für solche Fälle besser aufstellt und optimiert, vielleicht vorgefertigte Szenarien hat, nach denen man vorgeht“, so Jan Sonnenschein.