Kreis Segeberg. Brutpaare im Kreis Segeberg ziehen 81 Jungstörche groß. Das übertrifft die Erwartungen des Nabu. 2018 waren es nur 47 Jungtiere.
Der immer dramatischer werdenden weltweiten Klimakrise zum Trotz – manchmal gibt es zum Glück auch gute (lokale) Nachrichten aus der Natur. So wie diese: Das Storchenjahr 2019 ist im Kreis Segeberg ein sehr gutes. Das hat nun Holger Möckelmann von der Arbeitsgemeinschaft „Storchenschutz“ des Nabu (Naturschutzbund Deutschland) verkünden dürfen. Sein Bericht verdeutlicht, wie sensibel die Vögel sind und wie entscheidend bereits kurze Witterungsphasen sein können.
„Die günstigen Witterungsbedingungen im Mai mit ausreichend Niederschlägen sorgten für genügend Nahrung – vor allem Regenwürmer – für die frisch geschlüpften Jungstörche“, so Möckelmann, „und somit für einen zufriedenstellenden Bruterfolg 2019. Das bedeutet: 35 Brutpaare – so viele waren es auch 2018 – haben 81 Jungstörche großgezogen. Vor zwölf Monaten stand die Bilanz noch bei lediglich 47. Seinerzeit hatte die anhaltende Trockenheit erhebliche Auswirkungen nach sich gezogen, diesmal war das Frühjahr feucht genug. Der Nabu hatte einen Bruterfolg von zwei Jungstörchen pro Paar angestrebt, es sind sogar 2,3 geworden im Schnitt. Die Verlustquote ging von 25,3 Prozent auf zehn Prozent zurück.
Besonders gut lief es in Sülfeld, Weddelbrook-Boyens, Bad Bramstedt-Achtern Diek, Bissenmoor, Hartenholm, Hegebuchenbusch, Itzstedt, Kayhude und Oering – an diesen Standorten waren es jeweils vier Jungstörche. Die in Hitzhusen (34 Paare) und im Wildpark Eekholt (sieben) zugefütterten Störche zogen zusätzlich 65 beziehungsweise 22-fachen Nachwuchs groß.
Neuansiedlungen haben die Betreuer in Großenaspe-Immenhof, Groß Rönnau und Kisdorf, Wiederansiedlungen in Bebensee, Sievershütten und Weddelbrook verzeichnet – wobei in Sievershütten prompt Nilgänse (erfolglos) versuchten, den Storchenhorst zu erobern. In Seth-Moorweg endete die Brutsaison hingegen traurig – es wurden vier eingetrocknete Jungstörche aus dem Nest geworfen.