Norderstedt. Ausbildungsinstitut für Tanz und Musical hat Liquiditätsprobleme. Grüne wollen wissen, was die Insolvenz für Norderstedt bedeutet.
Nachdem Mitte Juni die Liquiditätsprobleme der Norderstedter Conservatory of Performing Arts Norderstedt (Copa) bekannt geworden sind, ist es in den vergangenen Wochen ruhig um das Ausbildungsinstitut für Musical und Tanz geworden. Die enttäuschten Dozenten und Schüler möchten erst einmal keine Stellung beziehen. Wie es für sie in naher Zukunft weitergeht, ist immer noch unklar. „Wir haben von Anfang an geahnt, dass die Finanzierung unrealistisch ist“, sagt Kornelia Wangelin von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Stadtvertreterin hat gemeinsam mit Parteikollege Arne Lunding im letzten Kulturausschuss einen Antrag mit folgenden Fragen gestellt: Mit welchen Kosten rechnet die Stadt durch das Aus des Copa? Und sind weitere Forderungen aus der Mitgliedschaft der Kulturstiftung zu erwarten? Mit dem drohenden Insolvenzverfahren, sei genau das eingetreten, was die Fraktion in der Sitzung am 22. November 2018 bereits vorausgesagt habe, heißt es in dem Schreiben. „Wir wollten die Stadt vor einem Fehler bewahren“, sagt Wangelin.
Die Grünen sprechen sich gegen Eliteförderung aus
Die städtische Kulturstiftung hat als Gesellschafter 25.000 Euro in das Copa gesteckt – dieses Geld war bereits wenige Monate nach dem Start aufgebraucht. Das Finanzierungskonzept der Kulturstiftung, das der geschäftsführende Vorstand Rüdiger George und Vorstandsmitglied Fritz-Jürgen Stockmann zu verantworten hatte, scheiterte. Studiengebühren gab es für die Schüler nicht, lediglich eine Verwaltungspauschale von 90 Euro. Angekündigte Sponsorengelder, die nach Abendblatt-Informationen ein ominöser chinesischer Investor versprochen hatte, blieben jedoch aus. George und Stockmann zogen die Konsequenzen und traten zurück.
13 Schüler der Musicalausbildung sowie sieben der Tanzpädagogik sind von der Insolvenz betroffen. „Wir sind grundsätzlich gegen eine Eliteförderung. Norderstedt sollte lieber die breite Masse unterstützen, anstatt wenige Ausbildungsplätze auf Kosten der Stadt zu finanzieren“, sagt Wangelin. Die Grünen erwarten nun in der nächsten Kulturausschusssitzung am 22. August neue Erkenntnisse bezüglich des Copa.