Bad Segeberg. Für die Liebe seines Lebens wurde der Angeklagte zum Betrüger. Nun wurde er in Bad Segeberg wegen Betrugs verurteilt.
Als die Beziehung begann, hing der Himmel voller Geigen. Alles lief ab wie im Bilderbuch. Kinder waren geplant, und es wurde an eine Auswanderung gedacht. Weil seine Traumfrau damals noch in einer unglücklichen Ehe steckte, schob der Mann ihr sogar heimlich Geld zu. Jetzt hockte der breitschultrige Mann mit traurigen Augen im Amtsgericht Bad Segeberg und gestand leise: „Die Beziehung ist leider zu Ende gegangen“. Für die Liebe seines Lebens war der Angeklagte zum Betrüger geworden.
Der Angeklagte zeigte sich schließlich selbst an
Die Zukunftspläne waren damals gerade geplatzt, und dem Verlassenen drückten Schulden, die er für seine Traumfrau gemacht hatte. Deshalb bot der Mann im Internet-Verkaufsportal Ebay fünf iPhones zum Preis von jeweils 529 Euro an, Gesamtbetrag also mehr als 2600 Euro. Das Problem: Der Mann besaß die Smartphones gar nicht. „Ich tat es aus Verzweiflung“, gestand der gelernte Elektriker. Doch das leicht verdiente Geld belastete sein Gewissen und ließ den Mann nicht zur Ruhe kommen. Deshalb ging er nach seinem fünften krummen „Geschäft“ in Bad Segeberg zur Polizei und zeigte sich selbst an.
Stockend berichtete der Angeklagte von seinem Leben. Nach dem Beziehungsaus hatte den Gebeutelten das Glück verlassen. Nach mehreren Operationen wurde er krankgeschrieben. Das Krankengeld reichte jedoch vorn und hinten nicht. Mit Anfang 50 ist der seelisch labile Handwerker jetzt Frührentner. Er hat regelmäßig Termine beim Psychiater.
„Ich will alles wieder gutmachen“, versprach der Angeklagte. Eine schwere Last, denn der Amtsrichter verurteilte ihn wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 3000 Euro. Zusätzlich muss er die Schadenssumme an die geprellten Käufer zurückzahlen. Glück im Unglück: Von den fünf Betrogenen forderte bislang nur einer sein Geld zurück.