Hartenholm. Ende August gibt es auf dem Flugplatzgelände Hartenholm wieder ein Open-Air-Festival mit viel Musik und Motorradrennen.

Sie sind der Garant für eine „goile Paadie“ und werden im Spätsommer als einer der Headliner beim Werner-Rennen 2019 auf der Bühne stehen: Scooter. „Hyper, Hyper“ kennt jeder. Niemand muss Techno-Fan sein, um beim Hören dieses Songs in Zuckungen zu geraten. Es ist der bekannteste Song des Trios rund um den Frontmann H.P. Baxxter. Vom 29. August bis 1. September geht es auf dem Flugplatz Hartenholm wieder rund – im wahrsten Sinne des Wortes: Bester Motorsport und heiße Musik vereinen sich zu einer gigantischen Party im Sinne des Werner-Universums.

Das Werner-Rennen lässt den Kreis Segeberg und die kleine Gemeinde Hartenholm nicht los. Premiere war am 4. September 1988: Dabei trat der Comicautor Rötger „Brösel“ Feldmann auf einem eigens für das Rennen gebauten Motorrad gegen den Kieler Gastwirt Holger „Holgi“ Henze in dessen rotem 67er-Porsche 911 an. 200.000 Menschen, Chaos auf dem Gelände und in ganz Hartenholm.

Damalige Veranstalter wurden vom Besucherandrang überrollt

Das war zu viel für die Dorfbewohner, mit einem solchen Massenauftrieb hatte niemand gerechnet. Auch die damaligen Veranstalter wurden vom Besucherandrang förmlich überrollt. Wiederholung 2018: Rund 40.000 Besucher, alles in Ordnung, keine Probleme. Die Veranstalter sind schließlich absolute Profis: Sie haben auch das Wacken Open Air weltweit populär gemacht und schaffen sich mit dem gemäßigteren Werner-Rennen ein zweites Standbein, das auf lange Sicht ebenso erfolgreich werden soll. Während in Wacken die Heavy-Metal-Fans auf ihre Kosten kommen, dominieren in Hartenholm die Rock-, Pop- und Countryrock-Bands.

Mehr Härte wird vermutlich auf den fünf Rennpisten zu erleben sein, auf denen Motorradrennfahrer aus ganz Europa ihre Bahnen drehen, um Meisterschaften auszufahren und Pokale zu gewinnen.

Feuerwehrmusikzug Hartenholm wird Besuchern den Marsch blasen

Das diesjährige musikalische Line-up des Werner-Rennens lässt ahnen, dass weit mehr als 40.000 Besucher auf das Festival-Gelände an der B 206 zwischen Bad Bramstedt und Bad Segeberg strömen werden. Die Böhsen Onkelz haben schon mehrfach vor über 100.000 Besuchern gespielt, BossHoss und Scooter füllen die größten Hallen des Landes ganz locker. Vor allem Die Böhsen Onkelz haben die musikalische Nation gespalten: Zu Beginn ihrer Karriere, in den 80er-Jahren, galten die Onkelz als Rechtsrockband, ihre Platten wurden als jugendgefährdend bewertet und teilweise beschlagnahmt. Längst allerdings distanziert sich die Band von der rechten Szene, wird aber von einem Teil der Öffentlichkeit wegen der Vorwürfe aus der Vergangenheit noch immer als eine zum rechten Spektrum gehörende musikalische Gruppe wahrgenommen. Ihre Studioalben belegen seit vielen Jahren regelmäßig die Spitzenplätze der deutschen Charts.

Seit 1993 international auf Erfolgstour gehören Scooter mit mehr als 30 Millionen Tonträgern in über 50 Ländern, 80 Gold- und Platinerfolgen zu den Erfolgreichsten auf der Techno-Bühne. So richtig kesseln lassen werden es auch The BossHoss. „Black and Dirty“ ist das Erkennungsmerkmal der siebenköpfigen Band aus Berlin, die 2004 von den Frontmännern Alec Völkel und Sascha Vollmer gegründet worden ist. Sie schafften ihren Durchbruch mit punkigen Country-Interpretationen. Außerdem dabei: Kim Wilde mit ihrer Band, die Andersons, The Bones sowie zahlreiche andere internationale und nationale Bands - und: Der Feuerwehrmusikzug Hartenholm wird den Besuchern ebenfalls den Marsch blasen. Wacken lässt grüßen...