Sülfeld. Das kirchliche Gemeindehaus am Pastorat in der Gemeinde Sülfeld soll erweitert werden. Dafür gibt’s Fördergeld von der Europäischen Union.
Europa wirkt bis in den Kreis Segeberg hinein. Genauer gesagt: in die Gemeinde Sülfeld. Dort hat die Kirchengemeinde nun eine positive Botschaft aus Brüssel erhalten. Es geht um die bauliche Erweiterung der Remise, also des kirchlichen Gemeindehauses am Pastorat in der Ortsmitte. Es ist aktuell der einzig nutzbare Gemeinderaum und sowieso viel zu klein, um dem Bedarf und den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.
Der Antrag wurde über die Aktivregion Alsterland gestellt
Damit örtliche Vereine und Verbände genauso wie die Kirche das Gebäude in Zukunft besser nutzen können, soll gebaut werden. 250.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt. Jetzt steht fest: 100.000 Euro dieser Investition werden über den Landwirtschaftsfonds der Europäischen Union finanziert.
Wie es gelungen ist, diese stattliche Summe zu akquirieren? Ganz einfach: Über die Aktivregion Alsterland wurde ein entsprechender, ausführlicher Antrag formuliert – und dieser stieß auf positive Resonanz, wie Ulrich Bärwald vom Kirchengemeinderat berichtet. „Das war anfangs nicht zu erwarten, hat sich aber im letzten Vierteljahr verfestigt.“ Ein Problem: Die Remise steht unter Denkmalschutz, eine Baugenehmigung ist also komplizierter zu erhalten.
Hilfreich war in diesem Zusammenhang, das mit Oliver Juhnke genau jener Architekt wieder engagiert werden konnte, der bereits 2004 verantwortlich war für die Sanierung des reetgedeckten, 184 Jahre alten Bauwerkes und dessen Umbau zu einem Gemeindehaus. Ursprünglich war dieses als Unterstellgebäude für Pferdekutschen des Pastors genutzt worden – schließlich musste der Geistliche damals zu verschiedenen Terminen einen großen Amtsbezirk von Sievershütten bis Neritz betreuen.
Heute ist das natürlich nicht mehr notwendig, doch Pastor Steffen Paar begrüßte zum Beispiel unlängst zum sonntäglichen Nachmittagskaffee in der Remise 85 Gäste, sodass einige außerhalb auf dem Pastoratshof sitzen mussten.
Eine Gastwirtschaft existiert in Sülfeld, das immerhin 3300 Einwohner hat, nicht einmal mehr. Daher ist die Remise für private Feiern wichtig und keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen.
Die Pläne von Oliver Juhnke sehen einen neuen, separaten Baukörper auf der Rückseite vor. Ein Zwischengang dient als Verbindung zum alten Gebäudetrakt. Die Grundfläche würde sich um zusätzliche 51 Quadratmeter auf dann 115 Quadratmeter vergrößern. Dann hätten in den Räumlichkeiten um die 200 Personen Platz. Optisch soll die Erweiterung modern gehalten sein.
Ausbau könnte im Spätsommer beginnen
„Es ist ein schönes Zeichen so kurz vor den Europawahlen, dass Fördermittel wichtige Maßnahmen für ein lebendiges Dorf ermöglichen. Wir hoffen, dass wir im Spätsommer anfangen können“, so Bärwald. Neben den EU-Mitteln übernimmt der Kirchenkreis Plön-Segeberg den Großteil der Kosten, dazu könnte es weitere Fördermittel für den Ausbau der Barrierefreiheit geben. Das Landesamt für Denkmalpflege und das Baudezernat der Nordkirche hatten bei einem Ortstermin bereits signalisiert, dass das Vorhaben genehmigt würde.