Norderstedt . Christian Waldheim bezweifelt, dass die Norderstedter Islam-Gemeinde das nötige Geld für die Errichtung der Moschee aufbringen kann.
Die Türkisch-Islamische Gemeinde präsentierte am Sonntag ihre Pläne für den Bau der neuen Eyup Sultan Moschee auf dem Grundstück In den Tarpen 122 in Norderstedt. Während Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder das Projekt als Bereicherung für die Stadt begrüßte und die Kommunalpolitik den Moschee-Neubau mit breiter Mehrheit stützt, kritisiert Christian Waldheim (AfD) die Planung und die im Abendblatt wiedergegebenen Äußerungen von Muslimen. Waldheim war bei der Präsentation nicht anwesend, im Gegensatz zu Vertretern von CDU, SPD, FDP, den Grünen und der WiN.
Besonders kritisiert der AfD-Fraktionschef die Worte des Ditib-Nord-Vorsitzenden Sedat Şimşek, der sagte, dass Vielfalt bedeute, Unterschiede nicht als trennend, sondern als Bereicherung zu sehen. „Ich frage mich, warum wir dann über schweinefleischfreie Kitas und Schulen oder aber auch getrennte Schwimmzeiten für Frauen und Männer in Deutschland diskutieren müssen.“ Toleranz beruhe auf Gegenseitigkeit, so Waldheim.
Dass Norderstedter türkischer Abstammung mit dem Bau eines modernen Gebetshauses ihr Angekommensein in der deutschen Gesellschaft bekunden wollen, ist für Waldheim unverständlich. „Definiert sich gelungene Integration künftig über Moscheebauten und 21 Meter hohe Minarette ?“ Waldheim bezweifelt, dass die Gemeinde die angeblich vier Millionen Euro für den Bau aufbringen kann und befürchtet, dass irgendwann der „Norderstedter Steuerzahler aushelfen“ müsse.
Ebenso vermisst er eine Distanzierung der Norderstedter Gemeinde zum Ditib-Dachverband, dem Waldheim die geistige Nähe zur radikalen Muslimbruderschaft unterstellt.