Norderstedt. Die Norderstedter Malerin Christiane Alegria zeigt die Vielseitigkeit ihrer Arbeiten in der Galerie im Wilhelm-Busch-Hotel.

Die Krieger hängen ganz oben. Aus Platzgründen. Wer die Treppenhaus-Galerie des Wilhelm- Busch-Hotels mit einer Ausstellung gestaltet, muss genau planen. Große Formate wirken gut im Erdgeschoss. Beispielsweise die „Cap San Diego“, eine Impression in Acryl, die Christiane Alegria 2012 malte. Die technische Zeichnerin zeigt im Hotel am Wilhelm-Busch-Platz einen Querschnitt ihrer Arbeiten. Sonntag ist Vernissage.

Romantisch wird es eine Etage höher mit Landschaften aus Norddeutschland, mit Wiesen voll Mohn, Pusteblumen und Scharfgarbe im großen Format, gemalt in Eitempera. Themenwechsel mit „Sturm vor Warnemünde“, eine Erinnerung an die Hafenstadt an der Ostsee. Dort ist Christiane Alegria aufgewachsen. In Rostock hat sie ihren Facharbeiterabschluss als Fotografin gemacht. 1983 hat sie die DDR gen Chile verlassen, vier Jahre später kam sie nach Hamburg. Sie entdeckte die Malerei und bildet sich in Workshops, auf Malreisen und in Sommerakademien weiter. Seit 2017 ist sie Mitglied im Norderstedter Kunstkreis.

Christiane Alegria liebt Grundierungen. „Manchmal lasse ich eine grundierte Leinwand lange stehen, bevor ich weitermale“, sagt sie. Viele Schichten Farbe ergeben dann irgendwann ein Bild, beispielsweise das Vanitas-Sujet „Winterrosen“.

Doch sie kann auch Tiere und Menschen. Mit „Pamplona“ ist ihr eine Stier-Hatz anschaulich gelungen. Starre Masken und Architektur-Ansichten sind ihr Venedig-Ausweis. Oft lässt sie sich von Fotos inspirieren wie bei den Porträts mit Jimi Hendrix und Paul McCartney, denen sie einen interessanten Ausdruck geben konnte. Auch unbekannte Menschen porträtiert sie, beispielsweise eine alte Muschelsammlerin am Strand. „Ich habe lange mit ihr gesprochen, durfte sie fotografieren und habe sie später zu Hause gemalt“, sagt Alegria. Das Gespräch ist sichtbar in das Porträt eingeflossen.

Und ganz oben im Treppenhaus dann die Krieger, antike Krieger, Vietnam-Krieger. „Der Wahnsinn des Krieges muss einfach gezeigt werden“, sagt Christiane Alegria.