Kaltenkirchen. In der wachsenden 22.000-Einwohner-Stadt wird vor allem in die Infrastruktur investiert. Dörfer bekommen neue Amtsverwaltung.

Die Stadt Kaltenkirchen setzt ihren Wachstumskurs fort. Inzwischen liegt die Einwohnerzahl bei 22.000 und hat damit deutlich in den vergangenen Jahren zugenommen. Mehr Bürger brauchen auch mehr Infrastruktur. Die Investitionen bleiben auch in diesem Jahr hoch. Politisch hat die Stadtvertretung dafür im Dezember 2018 das Okay gegeben und den Haushalt für 2019 verabschiedet.

STADT KALTENKIRCHEN

Feuerwehr
Neben der Feuerwache an der Süderstraße entsteht ein Rettungsturm für Übungen. Dort können die Einsatzkräfte Rettungen aus großer Höhe und aus Gebäuden trainieren. Das Projekt kostet 200.000 Euro. Außerdem erhält die Wehr ein neues Löschfahrzeug im Wert von 470.000 Euro.

Zudem beginnen in diesem Jahr die Planungen für einen Umzug des Ortsverbandes des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks auf ein Gelände neben der Feuerwache.

Rettung
Die Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) hat den Rettungsdienst vom Deutschen Roten Kreuz übernommen und baut an der Kieler Straße gegenüber vom Globus-Baumarkt eine neue Rettungswache.

Beleuchtung
Das Aus für die gelben Lampen in der Innenstadt kommt in diesem Jahr. 250 Leuchten werden entfernt und durch 200 neue mit LED-Lampen ersetzt. Dafür investiert die Stadt 1,3 Millionen Euro.

Stadtbücherei und die VHS sind 2018 umgezogen

Im vergangenen Jahr hat Kaltenkirchen eines der größten Projekte der vergangenen Jahre abgeschlossen. Der Kisdorfer Weg wurde komplett saniert. Das Ende der jahrelangen Bauarbeiten feierten Anwohner und Vertreter der Stadt im Dezember.

Ebenfalls abgeschlossen ist die Erschließung des letzten großen Gewerbegebiets auf Kaltenkirchener Territorium. 2,3 Millionen Euro haben die Vorbereitungen auf der acht Hektar großen Fläche an der Grashofstraße gekostet.

Die Stadtbücherei und die Volkshochschule sind umgezogen und verfügen jetzt in der Innenstadt über moderne und große Räume.

Die Kaltenkirchener Turnerschaft kann auf einem neuen Kunstrasenplatz trainieren, der Ende des Jahres 2018 freigegeben wurde und 1,2 Millionen Euro gekostet hat. Der Verein Fetihspor verfügt seit 2018 erstmals über ein eigenes Vereinsheim. Die Sportler zogen in das frühere Flüchtlingscafé Kosmos an der Schirnauallee ein. Neuer Treffpunkt für die Bildungsarbeit mit Flüchtlingen ist ein Gebäude an der Lakwegschule.

Im Januar 2018 hat die Leibniz-Privatschule ihren neuen Standort am AKN-Bahnhof Kaltenkirchen-Süd eröffnet. 450 Jungen und Mädchen besuchen die Schule, die zuvor in Hitzhusen untergebracht war.

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Kanalnetz
In diesem Jahr wird die Untersuchung des Kanalnetzes fortgesetzt und abgeschlossen. Mit einem Kostenaufwand von zwei Millionen Euro lässt die Stadt Schmutz- und Abwasserkanäle mit Kameras untersuchen, um den Zustand zu dokumentieren. Mit diesen Daten soll ein langfristig angelegter Sanierungsplan für die nächsten zehn Jahre entstehen. „Wir kennen dann jeden Kanal von innen“, sagt Bürgermeister Hanno Krause. „Das erleichtert die Planung der Investitionen.“

Verkehrssicherheit
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wird die Norderstraße in Höhe der Holstentherme umgestaltet. 380.000 Euro kosten der Bau einer Ampelanlage und einer neuen Zufahrt. Damit soll die Verkehrssicherheit für die 500.000 Besucher pro Jahr erhöht werden. Anlass des Projekts war ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger beim Überqueren der Fahrbahn angefahren und tödlich verletzt wurde.

Flottmoorpark
In diesem Jahr kann der Flottmoorpark eröffnet werden. Die Arbeiten für die Erholungsfläche zwischen Süderstraße und Hamburger Straße haben 2018 begonnen und kosten 800.000 Euro. Zum Park gehören auch Gewässer sowie Rad- und Wanderwege.

Kindertagesstätte
88 Jungen und Mädchen werden in die neue Kindertagesstätte des Deutschen Roten Kreuzes an der Alvesloher Straße einziehen. Die Kita gehört zur Reihenhaussiedlung auf dem früheren Krankenhausgelände. Kaltenkirchen erreicht damit eine Versorgungsquote von 100 Prozent.

Schulen
Die Stadt investiert 700.000 Euro in die Digitalisierung der weiterführenden Schulen. 2020 soll ein Programm für die Grundschulen folgen. Außerdem stehen Sanierungen in den Schulen für drei Millionen Euro auf dem Programm. Dazu gehören Arbeiten in Fachräumen und Sporthallen, in Toilettenräumen und auf den Dächern.

Sport
Die 2018 begonnene Umsetzung des Sportstättenkonzepts kostet nach 800.000 Euro im vergangenen Jahr noch einmal 1,5 Millionen Euro in 2019. Am Marschweg wird der Kunstrasenplatz saniert. Die ehemaligen Umkleideräume der DLRG am Marschweg werden umgebaut und mit Duschen für die Kaltenkirchener Turnerschaft ausgerüstet. Die DLRG ist an der Feuerwache untergekommen.

An der Schirnauallee entsteht am FSC-Gebäude ein Anbau mit Duschen, WCs und Umkleideräumen. Außerdem saniert die Stadt an der Barmstedter Straße den Rasenplatz für den Verein Fetihspor und baut die Tennisplätze zurück, die Parkplätzen weichen müssen.

Seniorenresidenz
Ende des Jahres wird voraussichtlich die neue Seniorenresidenz am Bahnhof eröffnet. Das Haus hat 123 Plätze und bietet auf 150 Quadratmetern Flächen für Gewerbe.

Betreutes Wohnen
An der Ecke Hamburger Straße/Brauerstraße baut ein Unternehmen 74 öffentlich geförderte Wohnungen für Menschen über 60 Jahre. Vor dem Gebäude entsteht mehr Platz auf dem Geh- und Radweg, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Wohnungsbau
Das ehemalige Gebäude der Volkshochschule an der Straße Am Kretelmoor wird abgerissen, danach folgt der Bau von 77 öffentlich geförderten Wohnungen und einer Tiefgarage. Die Bauarbeiten dauern bis 2020.

Neben dem Hochhaus „Großer Karl“ an der Süderstraße startet das Unternehmen Cete mit dem Bau von 117 Wohnungen, von denen ein Drittel öffentlich gefördert wird. 2020 sollen die Arbeiten beendet sein.

Gewerbe
Die Vermarktung des Gewerbegebiets an der Grashofstraße geht weiter. Zwei Verkaufsverträge für Grundstücke hat die Stadt bereits unterschrieben, drei weitere Verträge sind unterschriftsreif. Zu den Käufern gehört das Kaltenkirchener Unternehmen Wiska, das ein weiteres Gebäude errichten will.

Zukunftspläne
Die Stadtverwaltung wird Geld aus der Städtebauförderung für die Umgestaltung der Innenstadt beantragen. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit Bürgern und Parteien ein Radwegekonzept entstehen. Überregional arbeiten Kaltenkirchen und die Nachbarkommunen an einem Verkehrskonzept. Zum Angebot für die Bürger gehört künftig eine Rathaus-App.

Frischer Wind für Kaltenkirchen

Robin Spletstösser (CDU) ist erst seit Mai vergangenen Jahres Stadtvertreter von Kaltenkirchen. Mit seinen 26 Jahren ist er einer der jüngsten Kommunalpolitiker in der Stadt. „Gerade als einer der jüngeren Vertreter finde ich es wichtig, für frischen Wind in der Zusammenarbeit der Gremien zu sorgen“, sagt er.

Die Wahl der Jugendstadtvertretung im Februar dieses Jahres stellt in seinen Augen ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Nachwuchs und der Politik dar. „Es würde mich freuen, wenn es zu einer überparteilichen Betreuung der Jugendlichen kommen würde. Denn nur so kann der Austausch vernünftig und auf Augenhöhe funktionieren. Daraus kann bestenfalls auch eine Verjüngung des Altersdurchschnittes in der Stadtvertretung erzielt werden“, sagt er.

Faruk Gökdurmus, Vorsitzender des Fußballvereins Fetihspor Kaltenkirchen, ist mit der bisherigen Entwicklung seiner Sportanlage sehr zufrieden. Nachdem der Club bereits im vergangenen Jahr sein lang ersehntes Vereinshaus bekommen hat, will die Stadt 2019 den Rasenplatz an der Barmstedter Straße sanieren.

Dennoch: „Lieber wäre es mir, wenn man das Geld für die Sanierung in einen neuen Platz dichter an unserem Vereinsheim stecken würde“, sagt Gökdurmus. Denn: Bisher ist das Spielfeld rund 200 Meter vom Clubhaus entfernt. „Trotzdem bin ich der Politik sehr dankbar, dass sie so viel Geld für den Sport in die Hand nimmt.“

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AMT KALTENKIRCHEN-LAND

Auch in den Gemeinden des Amtes Kaltenkirchen-Land sind Investitionen geplant. Zu den größten Projekten gehört der Neubau einer Amtsverwaltung. Der Baubeginn hat sich wegen langwieriger Gespräche mit den Grundstückseigentümern mehrfach verzögert. Im Dezember 2018 hat die europaweite Architektenausschreibung begonnen. Ausgaben in Höhe von 3,5 Millionen Euro sind geplant. Größtes Ereignis dieses Jahres wird ein weiteres Werner-Rennen mit mehreren 10.000 Besuchern auf dem Flugplatz Hartenholm.

Alveslohe
Die Gemeinde setzt weitere Pläne für die Ortsentwässerung um und investiert 1,5 Millionen Euro. Grundstückskäufe im Ortskern kosten knapp 600.000 Euro, 700.000 Euro hat Alveslohe für die Sanierung und die Erweiterung der Grundschule eingeplant.

Hartenholm
Hartenholm hofft, in diesem Jahr mit dem Bau des Dörps- un Sprüttenhus beginnen zu können. Das Gebäude mit Treffpunkt und Feuerwehrhaus wird rund drei Millionen Euro kosten.

Lentföhrden
Lentföhrden hat im Haushalt 1,1 Millionen Euro für die Entwicklung neuer Gewerbeflächen an der Norderstraße eingeplant. Außerdem will sich ein Lidl-Discounter im Ort ansiedeln.

Nützen
Im März sind voraussichtlich die Arbeiten für den Neubau einer Sporthalle beendet.

Schmalfeld
Die Gemeinde investiert 150.000 Euro in die Kanalsanierung und 250.000 Euro in den Brückenneu- und Straßenausbau.