Bad Bramstedt/Húsavík. Den Jahreswechsel verbringt der Expeditionsspezialist aus Bad Bramstedt mit seiner Frau und Freunden an Bord der „Dagmar Aaen“.

Die Tage am Polarkreis sind kurz, die Silvesternacht ist entsprechend lang. In Húsavík an der isländischen Küste geht die Sonne heute um 11.41 Uhr auf und verschwindet wieder um 14.39 Uhr. Dort feiern der Bramstedter Expeditionsspezialist Arved Fuchs und seine Frau Brigitte Ellerbrock mit dem Norderstedter NDR-Sportredakteur Matthias Steiner und seiner Frau Gabi Silvester. An Bord von Fuchs’ Expeditionsegelschiff „Dagmar Aaen“ freuen sich die Paare auf einen gemütlichen Abend.

„Der kleine Hafen Húsavík an der Nordostküste von Island liegt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im tiefen Winterschlaf“ sagt Steiner. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Auch das einzige Hotel im Ort ist dicht. Im Hafen liegen nur noch die alten Holzschiffe von „Northsailing“, dem großen Anbieter von Walbeobachtungstouren, sowie ein paar Fischerboote und die „Dagmar Aaen“. Ganz anders sieht es in dem 2400-Einwohner-Ort im Sommer aus. Dann stehen am Hafen die Reisebusse in langen Schlangen am Hafen. Tausende Touristen kommen täglich, weil die Bucht von Húsavík, Skjálfandi, ein beliebtes Fressrevier der Wale ist. Dutzende Boote mit Gästen aus aller Welt fahren dann hinaus aufs Meer, weil in der Bucht die Chance besonders groß ist, Buckelwale, Zwerg-und Finnwale in freier Natur zu erleben. „Jetzt im Dezember ist alles anders“, sagt Steiner.

Holzschiff wird auf nächste Expedition vorbereitet

Das Expeditions-Segelschiff von Arved Fuchs überwintert im Hafen. Fuchs, Steiner und ihre Frauen nutzen die ruhige Zeit nicht nur zum Feiern. Sie erledigen kleine Reparaturen am Schiff und besuchen Lauren. Die 30-Jährige ist nach dem Ende der Grönland-Expedition 2018 an Bord geblieben, um sich im Winter um das 87 Jahre alte Segelschiff zu kümmern. Mit Bedacht hat Arved Fuchs den Hafen in Island für die Überwinterung ausgewählt. Seine Freunde von „Northsailing“ betreiben neben den Walbeobachtungstouren eine kleine Werft. Dort wird die Crew der „Dagmar Aaen“ das Holzschiff im Frühjahr auf die nächste Etappe der „Ocean Change“-Expedition vorbereiten. Sobald das Seeeis an der Ostküste Grönlands schmilzt, will Arved Fuchs die Fjorde an der Ostküste bereisen.

Doch in diesen Tagen ist Urlaub angesagt. Matthias Steiner: „In den wenigen Stunden mit Tageslicht wird gewandert oder der nagelneue Hot Pot von Húsavík besucht.“ Auf den Klippen des Ortes über der Bucht ist ein Freibad mit einer Wassertemperatur von 41 Grad entstanden. „Selbst bei einem Schneesturm kann man dort entspannt im Wasser liegen und auf die Bucht schauen“, sagt Steiner. Eine andere Sehenswürdigkeit des hohen Norden gibt es gratis dazu: Polarlichter.