Kreis Segeberg. Ein Kattendorfer Unternehmen verkauft Weihnachtsbäume – und zwar online. Jan Schröter hat einige Verbesserungsvorschläge.

Ein Unternehmen aus Kattendorf verkauft Weihnachtsbäume. Das Produkt ist nichts Neues, wohl aber das Geschäftsmodell: Bestellt wird online, geliefert wird die Tanne frei Haus im Karton. Und das finden viele sehr, sehr praktisch.

Ist ja auch irgendwie eklig, so ein Baum. Nach dem Aussuchen klebt einem Harz an den Händen. Beim Transport zerkratzt das Autodach, oder der Kofferraum ist voller Nadeln. Im Treppenhaus liegen die auch überall. Und ist die Tanne endlich in der Wohnung, springt womöglich der Borkenkäfer aufs Designer-Mobiliar über. Ist schon besser, wenn das Gestrüpp im Karton kommt und der Bote das Teil in den fünften Stock schleppt.

Selber holen, bloß nicht. Die Kinder hätten auch gar keine Lust dazu, dann müssten sie von der Spielkonsole weg. Die wissen ja auch bald gar nicht mehr, dass die Tanne aus dem Wald kommt. Die kommt aus dem Karton. Und wenn nach Neujahr der „Knut“-Werbespot läuft, schmeißt man sie aus dem Fenster. Obwohl, bestimmt gibt es demnächst einen Onlinedienst, der die Baumruine nach Gebrauch einkartoniert und abholt.

Am saubersten wäre es ja, man packt den Weihnachtsbaum gar nicht erst aus. Ein durchsichtiger Karton Marke „Schneewittchensarg“, das wär’s. Mit künstlichen Schneeflöckchen drin, pittoresk verwirbelt von einem App-gesteuerten Ventilator und illuminiert von Hunderten LED-Spots, während auf der Christbaumspitze ein George-Michael-Hologramm „Last Christmas“ intoniert. Da hat auch der Borkenkäfer keine Chance – es sei denn, er ist aus Plastik und singt die zweite Stimme, das könnte ganz drollig sein. Überhaupt wäre es praktisch, gleich alle Weihnachtsgeschenke mit zu ordern, die dann schon verpackt unterm Baum liegen. Man bräuchte wegen Weihnachten gar nicht mehr raus, die ganze Chose wäre in fünf Minuten abgefeiert und wir hätten jede Menge Zeit, um… um…

Ach, keine Ahnung, was. Bisschen Onlineshoppen, vielleicht.