Kreis Segeberg. Bad Bramstedt kann günstiges Bauland für Sozialwohnungen bekommen. Bund gibt Zuschuss. Andere im Kreis Segeberg profitieren nicht.
„Bad Bramstedt hat die Gelegenheit, sehr günstiges Bauland für Sozialwohnungen zu bekommen. Da müssen wir zugreifen,“ sagt Ralph Baum, für die SPD im Bauausschuss, mit Blick auf die neue Richtlinie, die der Haushaltsausschuss des Bundestages Ende September gefasst hat.
Der Bund vergibt über seine Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BIMA) Grundstücke für sozialen Wohnungsbau günstig an Städte und Gemeinden, um dem Mangel an günstigem Wohnraum und explodierenden Mieten entgegenzuwirken. Der Rabatt kann bis zu 100 Prozent betragen, die BIMA verschenkt entbehrliche Flächen.
„Das sind mehrere Tausend Quadratmeter auf dem Gelände der Bundespolizei“, sagt Baum. Mit der neuen Richtlinie ergäben sich auch für die Nachverhandlungen der Stadt über die Flächen, die die Stadt schon gekauft hat, neue Perspektiven. Ein Teil des Grundstücks wird mit einer Flüchtlingsunterkunft mit rund 50 Plätzen bebaut, die fast fertig ist. „Da wir nicht wussten, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln, haben wir eine größere Fläche gekauft, die wir nun für den Bau von Wohnungen nutzen könnten“, sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach. 50 Wohneinheiten könnten dort entstehen.
Flächen des ehemaligen Kasernengeländes gekauft
Die BIMA gewährt einen Rabatt von 25.000 Euro pro Wohnung, maximal 350.000 Euro pro Kaufvertrag. Mischt die Stadt Sozial- und frei finanzierte Wohnungen, müsste sie die Differenz nachträglich an die BIMA zahlen. Grundsätzlich habe sich die Politik schon für das Bauprojekt entschieden.
In Boostedt hat die Gemeinde Flächen des ehemaligen Kasernengeländes gekauft. Ein Gebäude wird zu einer Kita umgebaut. „Auf einem weiteren Bereich könnten wir bis zu 40 Einfamilienhäuser bauen“, sagt Bürgermeister Hartmut König. Das sei allerdings ein langfristiges Projekt. Die Gemeinde wolle ihr Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen.
Die anderen Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg profitieren nicht vom Angebot der BIMA. Außer dem ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr in Moorkaten gibt es in Kaltenkirchen keine Flächen, die dem Bund gehören. Das Bundeswehrgelände stehe unter Naturschutz und könne nicht bebaut werden. Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Bad Segeberg haben keine Bundesflächen.