Norderstedt. Die Baustelle hat weiträumige Folgen für den Norderstedter Stadtteil. Autofahrer missachten allerdings die Absperrungen.

Manch ein Verkehrsteilnehmer stand am Montag etwas ratlos in Garstedt auf der Straße. Weil der Bau des Kreisels im Kreuzungsbereich Ochsenzoller Straße/Berliner Allee nach längerer Pause nun fortgesetzt wird (das Abendblatt berichtete), gibt es in dem Stadtteil vorläufig einige Verkehrseinschränkungen. Darauf hatte die Verwaltung zwar öffentlich hingewiesen, doch die Nachricht erreichte längst nicht jeden.

Die Vollsperrung im Bereich vor der Baustelle der Norderstedter Bank hat Auswirkungen auf die Umgebung. So spielten sich einen halben Kilometer entfernt auf der Garstedter Feldstraße unübersichtliche Szenen ab. Denn es ist derzeit untersagt, dorthin von der Berliner Allee abzubiegen.

Busse werden durch ein Wohngebiet umgeleitet

Die Einmündung des Langenharmer Wegs zur Ulzburger Straße ist dicht.
Die Einmündung des Langenharmer Wegs zur Ulzburger Straße ist dicht. © Christopher Herbst | Christopher Herbst

Der Grund ist die Umleitungsstrecke für die Busse der Linien 191, 193, 278 und 295. Sie können momentan eben nicht von der Ochsenzoller Straße in Richtung ZOB Garstedt fahren – und weichen daher über die Niendorfer Straße und die Garstedter Feldstraße aus. Diese ist eigentlich nicht für eine derartige Mehrbelastung ausgelegt, sodass die Verkehrsaufsicht Begegnungsverkehr vermeiden will. Das betrifft auch die Straße Achternfelde – nach links auf die Garstedter Feldstraße abzubiegen, ist dort ebenfalls nicht gestattet. Für Anlieger gibt es keine Ausnahmen, das bestätigte auf Nachfrage noch einmal die Norderstedter Polizei. Das heißt: Wer nur wenige Meter hinter der Einmündung wohnt, muss trotzdem die Umleitung fahren – ausgeschildert ist eine Strecke über die Stettiner Straße.

Am ersten Tag war die Situation in der Garstedter Feldstraße noch unübersichtlich. Bei einer Stichprobe am späten Vormittag ignorierte binnen fünf Minuten gleich ein Dutzend Autofahrer das unmissverständliche Verkehrszeichen. Dann kam ein Radfahrer, der weitere Fahrzeuge mit erhobenem Zeigefinger zum Wenden bewegte, während im Hintergrund bereits der 193er-Bus heranrollte.

Ab 19. Oktober wird Vollsperrung aufgehoben

„Wir werden das regelmäßig beobachten“, sagt Kai Hädicke-Schories, Verkehrsfachmann der Norderstedter Polizei. In anderen Fällen gab es bereits Großkontrollen besonders zur morgendlichen Rushhour – das könnte auch hier geschehen.

Ab dem 19. Oktober wird die Vollsperrung rund um die Kreisel-Baustelle zumindest aufgehoben sein, dann ist die Zufahrt zum Herold-Center wieder normal aus allen Richtungen möglich, nur die Gegenfahrbahn bleibt bis voraussichtlich 9. November dicht.

Ziel ist es, den Radverkehr neu zu ordnen

Garstedter Feldstraße: Die Einfahrt von der Berliner Allee ist untersagt.
Garstedter Feldstraße: Die Einfahrt von der Berliner Allee ist untersagt. © Christopher Herbst | Christopher Herbst

Dem Ende nähern sich auch die Bauarbeiten auf einer weiteren wichtigen Verkehrsachse in der Stadt. Noch vor Einbruch des Winters sollen die Arbeiten an der Kreuzung Langenharmer Weg/Ulzburger Straße beendet sein. Momentan ist der Langenharmer Weg eine Sackgasse, der gesamte Einmündungsbereich wird erneuert – in Nord-Süd-Richtung gibt es dafür aktuell auf der Ulzburger Straße keine Sperrung, die Fahrbahn ist provisorisch geöffnet.

Ziel ist es, den Radverkehr neu zu ordnen. Radler sollen künftig auf der Straße fahren, haben dafür einen jeweils 1,85 Meter breiten Fahrstreifen zur Verfügung, der durch eine durchgezogene weiße Linie von der Fahrbahn getrennt wird – und sich damit von der Praxis im nördlich angrenzenden Abschnitt, dem „Meilenstein“, unterscheidet. Dort sollen die Radler auch auf der Straße fahren, sie werden optisch aber nicht von den Autofahrern getrennt. Die Stadt begründet den Unterschied damit, dass im Bereich des „Meilensteins“ Tempo 30 gilt, südlich davon aber 50 km/h erlaubt sind.

Umgestaltung der Ulzburger Straße geht in nächste Phase

Voraussichtlich nicht vor dem Frühjahr 2019 wird dann das Teilstück zwischen dem Langenharmer Weg und der Rathausallee umgebaut. Die Kreuzung Ulzburger Straße/Rathausallee bleibt außen vor. Nachdem es Streit um die Frage gegeben hatte, ob die Radler den Bereich auch auf der Fahrbahn überqueren sollen, wurden die Pläne für diesen Abschnitt zurückgestellt. Zudem sollen sie kombiniert werden mit der Neugestaltung der Rathausallee und der angrenzenden Bereiche.