Jeden Tag eine Stunde Training und zwei gesunde Mahlzeiten: Abendblatt-Mitarbeiterin Bianca Bödeker berichtet über ihren Selbstversuch.
Am Anfang steht der Check-up: Wiegen und Stoffwechsel messen. Personal-Trainer Thiago Santos analysiert so unter anderem: Wie ist mein Taille-Größenverhältnis? Wie sind Körperfett- und Muskelanteil? Und welcher Stoffwechseltyp bin ich? Als Mischverbrenner benötige ich abwechslungsreiche Kost und ein regelmäßiges Training. Mein Ziel: Körperfett zu reduzieren, Muskelmasse und Energie aufzubauen. Mit einer Stunde Personal-Training und zwei gesunden Mahlzeiten mit insgesamt rund 1200 Kalorien täglich. Ich entscheide mich fürs Intervallfasten: von 20 Uhr bis zum nächsten Tag 12 Uhr nichts essen. Nur Tee oder Wasser trinken – bis zu vier Liter am Tag. In den 16 Fastenstunden schaltet der Körper auf Fettverbrennung um. Auf geht’s zum Selbstversuch: „Vitaler und gesünder in fünf Tagen!“
Montag
Um 6 Uhr ist die Nacht rum. Ich trinke einen Liter lauwarmes Wasser gegen meinen Hunger. Diszipliniert arbeite ich meine Termine ab – und habe danach richtig schlechte Laune. Hunger! Missmutig ziehe ich im Sportdress los Richtung Elixia, dem Fitnesscenter an der Essener Straße in Langenhorn.
Zum Aufwärmen und Aktivieren des Herz-Kreislauf-Systems strample ich acht Minuten auf dem Cardio. Danach checkt der Coach: Wie beweglich sind Schulter, Rücken, Hüfte, Fuß- und Kniegelenk? Ergebnis: Ich neige zum Rundrücken. Für die allgemeine Fitness arbeiten wir mit zehn bis 20 Liegestützen, Situps und Wechselschritten auf dem Stepper. In drei bis vier Sätzen. Mein Bauch brennt wie verrückt. „Gut so“, sagt Thiago Santos, der frühere Kapitän der Männer des HandballTeams Norderstedt. „Da tut sich was.“
Mit zwei Kraftübungen am TRX-Band endet das Training. An der Bar des Fitnesscenters gibt’s einen Eiweißshake. „Das Eiweiß füllt die Glykogen Speicher auf“, sagt Thiago. „Und trägt so dazu bei, die eben aufgebaute Muskulatur mit den notwendigen Nährstoffen zu füllen.“ Ich freue mich auf meine erste feste Nahrung zu Hause: grünen Salat mit Pute. Am Abend folgt etwas Rohkost. In Intervallen trinke ich zwei Liter Wasser. Mein Kopf schmerzt, und mir ist flau. Also noch mal raus an die frische Luft und dann ins Bett. Der erste Tag ist geschafft – ich bin’s auch!
Dienstag
Kopfschmerzen auch am nächsten Morgen. Das kommt vom Zuckerentzug. Dagegen helfen zwei Becher lauwarmes Wasser und eine Runde Nordic Walking. Mein Körper kämpft mit der Umstellung, fordert mehr Achtsamkeit. Deshalb lasse ich es heute Vormittag ruhig angehen und arbeite zu Hause.
Am Mittag genieße ich meine erste Mahlzeit: Curry Chicken mit Reis und frischem Gemüse. Hat Thiago soeben angerichtet in seinem Bistro Mealbox an der Langenhorner Chaussee 397. Ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Mit seinem Unternehmen T7Sports unterscheidet sich der 34-Jährige von anderen Anbietern: Er betreut seine Kunden nicht nur sportlich, sondern auch kulinarisch. Und jeder, der keine Lust aufs Kochen hat und gesund essen will, kann das im Bistro tun – oder vorgefertigtes Essen für mehrere Tage mitnehmen.
Mit Bedacht esse ich meine Kombination aus Kohlenhydraten, Vitaminen und Eiweiß. Dazu trinke ich ein Glas kaltgepressten Gemüsesaft. Macht zusammen 1100 Kalorien. Für den Abend bereitet mir Thiago einen frischen Salat mit Riesengarnelen zu. Ich fühle mich gut und freue mich aufs Training um 19 Uhr. Das startet erneut mit Cardio. Übungen für Kraft und Ausdauer am TRX-Band und auf der Matte folgen. Mit vier Sätzen und jeweils zwölf Wiederholungen. An den Fitnessgeräten stärke ich den oberen und unteren Rücken. Zum Schluss an der Beinpresse die äußeren und inneren Oberschenkel samt Po. Zu Hause gönne ich mir noch einen Eiweißshake und gehe danach ins Bett.
Mittwoch
Keine Kopfschmerzen nach dem Aufwachen. Dafür jede Menge Muskelkater. Ich baue Muskeln auf! Darauf erst mal einen Kaffee – schwarz, versteht sich. Und zwei große Gläser Wasser. Das Personal-Training startet um 7 Uhr. Für mich als Morgenmensch ideal. Nach zwei Tagen Power ist Regeneration angesagt. Mit nur zwei Sätzen pro Einheit. Zum Schluss die Belohnung: drei Runden Faszientraining am Massagegerät, um die Verklebungen meiner Muskulatur zu lösen.
Auf dem Rückweg ist mir flau. Ich esse ein paar Mandeln. Der Trainer hat’s erlaubt. Freue mich auf Greta Silver. Sie treffe ich gleich. Die 70-Jährige ist Model, YouTube-Star und Buchautorin. Mit ihr bin ich zum Interview verabredet. Eine echte Botschafterin der Lebensfreude! Wie sie sich fit hält, möchte ich wissen. Wenig Weißmehl und Zucker, sagt sie. Drei Liter Wasser täglich – und Zumba tanzen! Während unseres inspirierenden Gesprächs habe ich doch glatt meinen Hunger vergessen! Zu Hause lockt Pasta mit Pesto und getrockneten Tomaten. Satte 1400 Kalorien. Ich esse nur eine halbe Portion, bewahre mir den Rest für morgen auf. Am Abend esse ich ein Rührei mit frischen Pilzen und gehe wieder früh ins Bett.
Donnerstag
Der Muskelkater hat mich fest im Griff. Heute Morgen fällt der Sport entspannter aus. Drei Tage lang habe ich nun intensiv trainiert und während meiner „Speedwoche“ parallel gearbeitet. Das spüren Körper und Muskulatur. Geist und Seele schließen sich an. So gehe ich heute nur für zehn Minuten aufs Cardio und fünf Minuten auf den Crosstrainer. Danach gibt’s die zweite Hälfte meiner Pasta vom Vortag. Später schaue ich noch mal in der Mealbox vorbei, nehme für den Abend einen Powersalat mit, angereichert mit Lachs und Avocado. Ich spüre: Meine Geschmacksnerven sind sensibler geworden. Auch, weil ich mir Zeit fürs Essen nehme. Wenn ich esse, dann esse ich. Die Zeitung bleibt liegen, der Computer aus. Den vierten Tag meiner Fitnesswoche beschließe ich mit einem Schälchen Wassermelone.
Freitag
Muskelkater und Wechselbad der Gefühle sind verschwunden. Ich starte in den Tag mit richtig guter Laune und wiege mich das erste Mal in dieser Woche: zwei Kilo sind futsch! Außerdem fühlt sich meine Haut praller an. Auch wenn ich es nicht immer geschafft habe, vier Liter pro Tag zu trinken. „Je mehr du trinkst, desto mehr Sauerstoff nimmt die Muskulatur auf und bringt den Stoffwechsel besser in Wallung“, sagt Thiago, mit dem ich heute Morgen das letzte Mal trainiere. Nach dem Aufwärmen stärken wir an den Geräten oberen und unteren Rücken. Als Schreibtischtäter tut mir das gut. Zum Abschluss geht’s noch mal ans Fasziengerät. Meine nachfolgenden Termine nehme ich mit Leichtigkeit und neuer Energie wahr. Abschließendes Wiegen und Messen: Fast alle Werte haben sich verbessert, neben dem Gewicht hat sich auch der Bauchumfang verringert. Darauf eine Portion Chicken Teriyaki und für den Abend einen Powersalat mit Lachs und Scampi.
Mein Fazit
der „Speedwoche“
Als Selbstversuch okay. Im normalen Leben sollte sich dieser jedoch über mehrere Wochen ziehen. Um Ruhephasen einzubauen. So praktiziert es Thiago Santos mit seinen Klienten. Für die Zukunft nehme ich mit: gesünder und bewusster zu essen, mindestens zwei Liter täglich zu trinken, wie bisher regelmäßig Sport zu treiben und immer mal raus in die Natur – für einen gesunden Körper, einen wachen Geist und eine zufriedene Seele!
www.facebook.com/T7sports www.mealbox-hamburg.de