Norderstedt. Dabei geht es um ein Zerwürfnis zwischen dem Verleger Sven Boysen und Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder.
Die Affäre um den Bramstedter Regenta-Verlag („Stadtmagazin“) und Verleger Sven Boysen ist für Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder aus strafrechtlicher Sicht erledigt. Der Vorwurf stand im Raum, dass Roeder den Verlag widerrechtlich bei der Vergabe öffentlicher Aufträge benachteiligt haben soll, außerdem soll sie den Verlag und seine Publikationen aus dem Presseverteiler des Rathauses geworfen haben, was presserechtlich bedenklich wäre. Roeders Motiv dafür soll ein Zerwürfnis zwischen ihr und Boysen aus der Zeit des Oberbürgermeister-Wahlkampfes gewesen sein. Boysen unterstützte damals Roeders Gegenkandidaten David Hirsch. Die Staatsanwaltschaft prüfte eine Anzeige von Sven Boysen gegen Roeder, sah aber keinen Grund, ein Verfahren einzuleiten. Trotzdem: In der Norderstedter Politik wurde der Fall längst nicht ad acta gelegt. Für die CDU-Fraktion hat nun die Stadtvertreterin Ruth Weidler im Hauptausschuss eine Anfrage zum Sachverhalt gestellt. Sie rückt die Rolle des 1. Stadtrats Thomas Bosse in den Vordergrund.
Weidler hebt darauf ab, dass Aussagen Roeders zur Änderung des Presseverteilers die Vermutung nahelegte, dass es der kommissarische Oberbürgermeister Bosse war, der noch vor Amtsantritt Roeders den E-Mail-Presseverteiler im Dezember 2017 ändern ließ. Bosse wird aufgefordert, Licht ins Dunkel zu bringen. Schriftlich soll er beantworten, ob er es war, der den Verteiler geändert hat oder ob er dazu einem Mitarbeiter die Anweisung gegeben hat. Pikant macht die Anfrage, dass sich Bosse nun entweder gegen seine Dienstherrin aussprechen muss – oder aber einen Fehler in der Amtsführung eingestehen muss. Die CDU erwartet eine schriftliche Antwort zum nächsten Hauptausschuss.